Amboss gibt Lebenszeichen von sich


Der AFC Remscheid Amboss hat am Sonntag zwar auch das achte Saisonspiel der Regionalliga West verloren, beim 21:33 gegen GFL2-Absteiger Assindia Cardinals vor gut 250 Zuschauern aber seine beste Saisonleistung abgerufen.

Amboss gibt Lebenszeichen von sich
Williams Cole, Remscheid Amboss
Foto: CEPD Sports

Am kommenden Samstag kommt es nun zum „Endspiel“ um den Klassenerhalt bei den Gelsenkirchen Devils, die bisher nur im Hinspiel im Stadion Reinshagen erfolgreich waren. Gewinnt die Mannschaft von Amboss-Head-Coach Paule Gummelt bei den Devils mit 15 Punkten Vorsprung, gibt Remscheid die Rote Laterne an Gelsenkirchen ab.

„Wir haben heute einfach wieder die Basics aktiviert“, erklärt Gummelt die deutliche Leistungssteigerung gegenüber den sehr schwachen Vorstellungen bei den hohen Auswärtsniederlagen bei den Bonn Gamecocks und den Cologne Falcons. Gummelt sagt: „Das hat ganz gut funktioniert und als die Mannschaft gemerkt hat, dass wir absolut mithalten können, kam auch der Spaß zurück.“

Gleich der Anfang lief voll nach dem Geschmack des Remscheider Head Coaches. Linebacker Jan-Niklas Köhler erzwang gleich beim ersten von seinen drei Quarterback-Sacks einen Fumble, den Defensive Tackle Adam Kelsie sicherte. Den Ballgewinn nutzte Quarterback Carsten Schumacher mit all seiner Routine, um über seine Wide Receiver Christoph Henkel und Cole Williams sowie Tight End Jens Vogt über das Feld zu marschieren. Den finalen Pass fing Williams zur Amboss-Führung, Kicker Nick Zimmermann sorgte für den erfolgreichen Extrapunkt.

Die Freude über die Führung war noch nicht ganz abgeklungen, da schlugen die Essener zurück. Allen Wilson trug sofort den Kickoff-Return in die Remscheider Endzone und sorgte mit dem ersten seiner vier Touchdowns für den Ausgleich. „Besonders ärgerlich, dass wir wieder von nur einem Gegenspieler geschlagen wurden. Wir haben Wilson einfach nicht in den Griff bekommen“, ärgerte sich Gummelt.

In der Tat, Wilson legte vor dem Ende des ersten Viertels und zu Beginn des zweiten Viertels zwei weitere Touchdowns nach. Doch anders als in den Vorwochen hielt der Amboss trotz eines frühen Rückstandes dagegen. Ein spektakulärer Touchdown von Sommer-Zugang Kyren Watts, der erstmals für Remscheid Punkte aufs Scoreboard brachte, brachte den Amboss wieder in Schlagdistanz. Wäre nicht eine ärgerliche Interception gewesen, in der Schumacher Vogt als Anspielstation verpasst hatte, wäre der Amboss womöglich zur Halbzeit zum Ausgleich gekommen.

So aber kam Essen durch Ahmet Koese zur 27:14-Pausenführung. Anders als in den Vorwochen brach Remscheid nach der Pause aber nicht ein. Die Defense hatte sich auf die Essener Angriffe eingestellt und stoppte diese nun früh. Zudem handelten sich die Essener etliche Strafen ein, viele für „Persönliche Fouls“ und „Late Hits“, Wide Reciever Ufuk Sevinc wurde sogar nach einem Kopfstoß des Feldes verwiesen.

Williams brachte den Amboss mit einem Run dann auf 21:27 heran, wodurch sein Team eingangs des letzten Viertels nur einen Touchdown vom Sieg entfernt war. Doch noch einmal schlug der unstoppbare Wilson zu und besiegelte den Endstand von 33:21 zugunsten des Tabellendritten, der nun nur zwei Punkte hinter Tabellenführer Troisdorf Jets liegt.

Der Amboss hat zwar erneut verloren, aber Kämpferqualitäten gezeigt. Dennoch tritt Pressesprecher Markus Schulz auf die Bremse: „Wenn wir jetzt anfangen, uns über knappe Niederlagen zu freuen, dann läuft grundsätzlich etwas verkehrt. Aber die Mannschaft hat gezeigt, dass sie noch nicht tot ist, das war vor dem Gelsenkirchen-Spiel ein Anfang.“ Und noch eine gute Nachricht: Es scheint keine weiteren schwereren Verletzungen gegeben zu haben, zudem zeigten die Runningbacks Tim Winterhager und Damian Franecki ihre Qualitäten. Winterhager und Franecki sind nach den fünf langfristigen Ausfällen auf der Runningback-Position neben Williams die Ballträger sieben und acht in dieser Saison.

U16 baut Tabellenführung aus

Bereits am Vormittag hatte die U16 des Amboss ihre Tabellenführung in der Südgruppe der NRW-Liga weiter ausgebaut. Die Mannschaft von Head Coach Philipp Hensch besiegte ebenfalls im Stadion Reinshagen zunächst die Spielgemeinschaft aus Erftstadt Bravehearts und Witterschlick Fighting Miners mit 48:7, ehe das zweite Spiel des Tages mit 42:20 gegen Wesseling Black Venom gewonnen wurde.

Die Punkte für den Amboss-Nachwuchs machten gegen die Spielgemeinschaft Tommy Le Pongsagorn (10), Justin Bürger (8), Tobias Picard, Liam Hagemann, Kevin Wendling, Lennart Freiter sowie Leon Urban (jeweils 6). In der zweiten Partie waren Le Pongsagorn (18), Vijiythan Sithiravelauthapillai (8), Wendling, Urban (jeweils 6), Bürger und Justin „JJ“ Reichle (jeweils 2) erfolgreich.

Es freut mich, das wir trotz der großen Hitze einen kühlen Kopf bewahren konnten und mit voller Konzentration unser Spiel durchgezogen haben. Außerdem ist es schön zu sehen, wie die "alten" Hasen ihre Erfahrungen und ihr Spielverständniss an die Rookies und Aufsteiger aus der U13 weitergeben. Das gibt uns Coaches natürlich die Möglichkeit, bei Verletzungen gleichwertig zu ersetzen“, sagte Hensch, der sich noch bei Defense-Coach Phil Löhr bedankte, der aus beruflichen Gründen seine Aufgaben beim Amboss beenden muss. „Ich möchte mich bei unserem Defense-Coach Phil Löhr bedanken, der im Winter zum Team gestoßen ist und hervorragende Arbeit mit seinen Jungs abgeliefert hat“, so Hensch.

U13 und U19 verlieren

Zeitgleich verlor die U13 auch ihre Saisonspiele fünf und sechs in der Südstaffel der NRW-Oberliga. In Troisdorf gab es zum Auftakt des Gamedays eine 0:58-Niederlage gegen den Gastgeber. Danach steigerten sich die Spieler von Head Coach Kai Reichle und verpassten Zählbares beim 12:19 gegen die Cologne Falcons nur knapp.

Bereits am Samstag verlor die U19 bei Tabellenführer Aachen Vampires mit 14:62. Trotzdem liegt das Team von Head Coach Marcel Dorndorf noch immer auf dem zweiten Platz der Tabelle der Südstaffel der NRW-Landesliga.

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