Der größte Traum eines jeden Footballspielers dürfte wohl sein, eines Tages in einem der 32 NFL-Teams zu spielen. Bei der NFL handelt es sich um die US-amerikanische Profiliga, in der die weltweit besten Footballspieler vertreten sind. Selbst für deutsche Spieler ist es möglich, eines Tages in der NFL zu spielen, wie etwa die Beispiele von Matthes Berning, Sebastian Vollmer, Mark Nzeocha, Kasim Edebali, Markus Kuhn, Björn Werner und Moritz Böhringer zeigen. Allerdings ist der Weg in die NFL alles andere als einfach. Denn auch Spieler aus dem Ausland müssen sich im sogenannten NFL Draft bewähren. Das gelingt in der Regel nur, wenn sie ein US-amerikanisches College besuchen und im dortigen Football-Team herausragende Leistungen erbringen.
Zum Draft werden in der Regel nur Spieler eingeladen, die zuvor Football an einem College gespielt haben. Spieler aus Europa, die im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes oder eines Stipendiums ein College in den USA besuchen, können ebenfalls am Draft teilnehmen. Sie müssen im College-Team allerdings herausragende Leistungen erbringen, damit die professionellen Teams auf sie aufmerksam werden. Dies ist beispielsweise für Schüler möglich, die in Deutschland ihr Abitur gemacht haben und anschließend im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes an einem College in den USA studieren. Sofern sie die entsprechende Erfahrung und Spielpraxis mitbringen - etwa, weil sie zuvor schon in einem deutschen Team Football gespielt haben - ist es für sie relativ einfach, einen Stammplatz in einem der College-Teams zu erhalten, wo sie dann eben ausschließlich mit ihrer Leistung überzeugen müssen.
Europäer, die in keinem College-Team gespielt haben, können mit etwas Glück einen Vertrag als sogenannter Free Agent ergattern. Allerdings laufen diese Verträge üblicherweise nur für eine Season. Insgesamt gibt es nur relativ wenige Europäer, die in der NFL spielen. Der bekannteste Footballspieler aus Deutschland, der für ein US-Team spielt, ist Sebastian Vollmer, der grundsätzlich alle Positionen in der Offensive Line bekleiden kann, bei den New England Patriots aber in erster Linie als Left und Right Tackle eingesetzt wird.
Wer als Deutscher eines Tages in der NFL spielen möchte, sollte möglichst frühzeitig damit anfangen, Football zu spielen und natürlich auch entsprechend gut sein. Der schwierigste Schritt besteht dann darin, eine Startposition in einem College-Team zu erhalten. Dies ist insofern schwierig, weil die Trainer bei ausländischen Spielern die bisherigen Leistungen aus früheren Jahren nicht kennen. Sofern das geschafft ist, steht - die entsprechenden Leistungen vorausgesetzt - einer Einladung zum Draft nichts mehr im Wege. Weil die Einladung zum Draft für deutsche Spieler jedoch noch schwieriger ist als für junge Sportler aus den USA, müssen diese sich durch einige besondere Eigenschaften auszeichnen.
Sie brauchen vor allem ein ordentliches Stück Motivation und Selbstdisziplin und sollten auch Übungen absolvieren, die über das normale Training hinausgehen. Beispielsweise gibt es im Internet verschiedene Trainingspläne für Footballspieler, die sich anschließend im Fitnessstudio durchführen lassen. Auch der Coach kann hilfreiche Tipps dazu geben, wie sich die Technik verbessern lässt. Ein weiterer Aspekt um in ein Team aufgenommen zu werden, ist natürlich auch die Position des jeweiligen Spielers. Während die Chancen für Linemen nicht allzu schlecht stehen, ist es für einen europäischen Quarterback nahezu aussichtslos, in einem NFL-Team aufgenommen zu werden. Wer nicht den regulären Weg gehen kann, hat trotzdem noch Chancen. Denn für gute Footballspieler werden von nahezu jedem College sogenannte Football-Stipendien vergeben. In diesem Fall brauchen sich die Spieler keine Gedanken über die Finanzierung ihres Studiums zu machen, sondern können sich neben dem Studium voll und ganz auf den Sport konzentrieren.
Von Deutschland aus entdeckt zu werden ist hingegen eher unwahrscheinlich. Der Grund: Gerade im Football sind die Leistungsunterschiede der professionellen Teams extrem hoch. Zudem konzentrieren sich die Scouts der NFL, deren Aufgabe in der Sichtung hoffnungsvoller Nachwuchsspieler besteht, hauptsächlich auf die College-Teams in den USA und weniger auf das europäische Ausland. Dies gilt zumindest für Spieler, die nicht in der Ersten Liga spielen. Wer es schafft, hier durch herausragende Leistungen herauszustechen, hat wiederum gute Chancen darauf, tatsächlich von einem Talentscout entdeckt zu werden, auch wenn der deutsche Ligabetrieb nicht unbedingt in deren Fokus steht.
Wer ein Footballstipendium beantragen möchte, sollte idealerweise direkt nach dem Abitur oder dem Fachabitur in die USA gehen. In den College-Ligen dürfen nämlich nur Spieler im Alter zwischen 16 und 25 Jahren spielen. Und auch die Coaches in den Profiligen legen zunehmend ein Augenmerk darauf, vorwiegend jüngere Spieler zu verpflichten. Bei diesen haben sie nämlich grundsätzlich die Möglichkeit für eine längerfristige Zusammenarbeit.
Weil Football als eine der beliebtesten Sportarten an den Colleges gilt, werden von rund 600 Colleges und Universitäten Footballstipendien vergeben. Die Stipendiaten sollen sich anschließend natürlich in der Mannschaft entsprechend einsetzen und die eigene Bildungseinrichtung an den Uniwettkämpfen würdig vertreten.
Grundsätzlich sollten Spieler, die ein Footballstipendium beantragen, mindestens auf dem Leistungsniveau GFL spielen. Bessere Chancen haben natürlich Spieler, die bereits in der Jugend-Nationalmannschaft spielen. Jedoch ist auch das keine Garantie für eine Karriere in der NFL, da jeder Spieler individuell geprüft wird.
Zwar unterscheiden sich die Trainingspläne von College zu College teilweise erheblich. Jedoch müssen die Spieler davon ausgehen, dass sie pro Woche etwa fünf Trainingseinheiten mit einer Dauer von bis zu drei Stunden direkt auf dem Footballplatz absolvieren. Hinzu kommen weitere Trainingseinheiten im Ausdauer- und Kraftbereich. Weil die Coaches einen hohen, erfolgsabhängigen Gehaltsanteil haben, ist das Football-Training nach deutschen Maßstäben vergleichsweise hart, wodurch die Athleten aber auch äußerst fit werden.
Traditionell beginnt die Footballsaison alljährlich im Herbst. Wer sich für ein Stipendium bewerben möchte, muss allerdings bedenken, dass die Bewerbung mit einem gewissen Vorlauf verbunden ist. Die ersten Schritte sollten also mindestens ein Jahr zuvor unternommen werden.
Im Frühling, also ein halbes Jahr nach Saisonbeginn, besteht ebenfalls noch die Möglichkeit, ein Stipendium zu erhalten. Beispielsweise, wenn einer der Stammspieler verletzt ist und der Coach dringend Verstärkung benötigt. Die Zahl der Stipendien ist hier allerdings äußerst begrenzt.
Wer im Rahmen eines Sportstipendiums in den USA studieren möchte, sollte vor allem bei Ballsportarten ein überzeugendes Video drehen. Dadurch erhalten die Coaches ein besseres Bild von den Bewerbern. Diese sollten sich am besten beim Einsatz während eines offiziellen Spiels in ihrer Liga über einen längeren Zeitraum filmen lassen, sodass sich anschließend ein Video inklusive Highlights zusammenschneiden lässt.
Beim NFL Draft handelt es sich um eine Veranstaltung der NFL, bei welcher es darum geht, dass sich die 32 Teams der Liga die Rechte an jugendlichen Spielern und Amateuren, welche zuvor in der Regel in den Colleges gespielt haben, sichern. Meist findet der NFL Draft im April statt. Neben der sogenannten Free Agency handelt es sich beim NFL Draft um die einzige Möglichkeit, ein Team zusammenzustellen. Zudem soll der NFL Draft für eine gewisse Chancengleichheit zwischen den Teams sorgen. Denn das schlechteste Team aus der vergangenen Saison hat zunächst einmal das erste Zugriffsrecht auf die besten Spieler.
Erstmals wurde der NFL Draft in Philadelphia, im Hotel Ritz-Carlton, am 8. Februar 1936 abgehalten. Initiator war Bert Bell. Dieser sah die Zukunft der Liga in Gefahr, weil vier Teams eine dominierende Rolle einnahmen und schwächere Teams kaum eine Chance hatten, junge Talente zu verpflichten.
Dieser Event wurde 1965 schließlich nach New York verlegt und zwischen 1967 und 1969 führten die NFL sowie die AFL gemeinsame Drafts - die sogenannten Common Drafts - durch. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang fanden die Drafts dienstags und mittwochs statt, erst 1988 wurden sie auf Sonntag und Montag verlegt, 1995 schließlich auf Samstag und Sonntag. Erst seitdem die NFL Drafts in der New Yorker Radio City Music Hall stattfinden (1996), wurden die Veranstaltungstage auf Donnerstag bis Sonntag festgelegt. Seit 2015 ist dagegen das Auditorium Theatre in Chicago Austragungsort des Drafts, der alljährlich von bis zu 200.000 Fans mitverfolgt wird.
Weil ein gewisses Gleichgewicht zwischen den Mannschaften geschaffen oder beibehalten werden soll, dürfen diejenigen Teams, die in der vorherigen Saison am schlechtesten abgeschnitten haben, zuerst die neuen Spieler auswählen. Um die Reihenfolge zu ermitteln, werden die Ergebnisse des Teams aus der vergangenen Saison herangezogen. Zudem gelten einige weitere Regeln:
Diese relativ präzisen American Football Regeln wurden erst 2010 eingeführt. In der Vergangenheit wurden die Teams - außer den Teilnehmern am Super Bowl - ausschließlich nach der Spielbilanz gewertet. Playoff-Teilnahmen wurden nur herangezogen, wenn ein Gleichstand bestand. Allerdings kann die endgültige Reihenfolge auch schwanken. Denn die Teams können ihren Draft-Platz tauschen oder handeln.
Sobald die Reihenfolge endgültig feststeht, beginnt der eigentliche Draft. In den späteren Runden wechseln Teams, die denselben Record haben, die Reihenfolge. Weil in den vergangenen Jahrzehnten die Zahl der Mannschaften erheblich angewachsen ist, wurden die Draft-Runden im Gegenzug reduziert. Während es in den ersten Jahren noch bis zu 30 Runden gab, wurde deren Zahl bis in die Gegenwart Schritt für Schritt auf sieben Runden reduziert. Die erste Runde startet donnerstags um 20 Uhr, zwei weitere Runden werden freitags ausgetragen, während die restlichen Runden am Samstag folgen. In der ersten Runde haben die Teams bis zu zehn Minuten Zeit, um sich ihren Wunschspieler zu sichern, in der zweiten Runde sieben Minuten und in allen weiteren Runden nur noch fünf Minuten. Sobald diese Zeit abgelaufen ist, erlischt das exklusive Zeitfenster und die nachfolgenden Teams können sich ihren Wunschspieler sichern.
Bis in die sechste Runde hinein gibt es auch die sogenannten Compensatory Picks, welche zusätzlich für ein Gleichgewicht in der Liga sorgen sollen. Hier werden die Teams dafür entschädigt, wenn sie im Rahmen der Free Agency Spieler durch einen auslaufenden Vertrag verloren haben.
Als Paradebeispiel für deutsche Footballspieler, die den Sprung in die NFL schafften, darf Sebastian Vollmer gelten. Er spielt für die New England Patriots auf der Position des Offensive Tackles und wurde in der zweiten Runde des NFL Drafts 2009 von der Mannschaft ausgewählt. Zu den größten Erfolgen gehört der Gewinn des 49. Superbowls 2014 gegen die Seattle Seahawks.
Mit dem Football-Spiel hatte Sebastian Vollmer mit 14 Jahren bei den Düsseldorf Panthers begonnen, wo er auch die nötigen Referenzen für die spätere Karriere am College erhielt. Die Trainer der University of Houston entdeckten sein Talent, als er 2003 mit der deutschen Jugendnationalmannschaft in die USA reiste. Diese boten ihm ein Sportstipendium an, welches er im folgenden Jahr antrat. Nachdem er schließlich in den Jahren 2007 und 2008 hintereinander 25 Mal als Stammspieler des Teams eingesetzt war, wurde er schließlich beim NFL Draft 2009 als Offensive Tackle von den New England Patriots ausgewählt.
Wie kommen junge Athleten an ein Stipendium für ein US College? In den USA gibt es 507 Unis mit American Football Teams, diese vergeben Voll- oder Teil–Stipendien. Hier gibt es 7 Empfehlungen:
https://www.college-contact.com
http://www.sport-scholarships.com/de/americanfootballstipendienusa.htm
http://www.scholarbook.net/de/sportarten-in-den-usa/american-football-stipendium-usa
https://www.college-contact.com
http://www.gama-sport-scholarship.de
http://www.ncsasports.org
http://gridironimports.com/
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