Knappe Niederlage der Spartans


Es wirkte wie das Drehbuch des Hinspiels in Nürnberg, aber diesmal tauschten die TSV Neu-Ulm Spartans und die Nürnberg Rams in der Meisterschaftsrunde der Football-Regionalliga Süd die Rollen:

Neu Ulm Spartans
Neu Ulm Spartans

War es beim ersten Aufeinandertreffen vor drei Wochen den Spartans kurz vor Ende gelungen, mit einem Touchdown aufzuholen und dann mit einer Two-Point-Conversion das Spiel mit 21:20 zu gewinnen, so waren es beim Rückspiel im Dietrich-Lang-Stadion die Nürnberger Widder, die bei noch drei Minuten verbleibender Spielzeit zuerst per Pass-Touchdown auf 9:10 verkürzten und dann mit der Two-Point-Conversion 11:10 ((7:0 / 0:3 / 0:0 / 3:8) den Sieg sicherten.

Zuvor sahen die erneut mehr als 600 Zuschauer im Dietrich-Lang-Sportzentrum ein packendes und von den Defense-Reihen geprägtes Spiel, bei dem erstmalig der neue Kooperationspartner „Impact Cheer Innovation“ vom TSV Pfuhl vor der Tribüne mitwirkte. Die Spartans-Abwehr konnte zwei brenzlige Situationen abwehren, unter anderem durch eine Interception von #23 Elias Mauritius. Aber die Offense, die in der Vorwoche noch wie ein Uhrwerk lief und gegen die München Rangers 42 Punkte aufs Brett zauberte, tat sich diesmal schwer. Großen Anteil daran hatte der Cheftrainer der Gäste: Der 30-jährige Josh Alaeze hatte sich zum wichtigen Spiel doch nochmal in Ausrüstung geworfen und drückte dem Spiel seinen Stempel auf.

Kein Wunder, war er doch vier Jahre aktiv in der höchsten US-College Division 1 und die letzten Jahre einer der besten Import-Spieler bei Erstliga-Teams wie den Ingolstadt Dukes, Kiel Baltic Hurricanes und Wroclaw Panthers (Polen, inzwischen in der Europa-Top-Liga ELF). Sogar beim NFL-Team der Baltimore Ravens hatte er schon ein Sichtungstraining und war in der kanadischen Profi-Liga CFL bei den Saskatchewan Roughriders.

Spartans-HeadCoch und Sportdirektor Daniel Koch: "Josh Alaeze ist wohl der beste Spieler, gegen den unsere Jungs bisher gespielt haben. Als Headcoach stellte er sich situativ selbst immer dort auf, wo unsere Offense zu dem Zeitpunkt am gefährlichsten war. Ich bin stolz, dass wir dennoch über weite Strecken den Ball gut bewegt haben. In den entscheidenden Momenten haben wir heute aber durch zu viele Fehler letztlich dieses wichtige Match versemmelt."

Nun ist weiter alles ganz offen und spannend in der Regio Süd. Die Spartans müssen die Tabellenspitze abgeben, bei ebenfalls vier Siegen und einer Niederlage sind die Rams mit dem besseren Punkteverhältnis nun auf Platz 1. Eben dieses Punkteverhältnis könnte nun im weiteren Saisonverlauf eine wichtige Rolle spielen. Nachdem die Spartans und die Rams nun im direkten Vergleich exakt gleichauf sind (1:1 Siege, 31:31 Punkte), würde die Tabellenspitze am Ende danach entschieden, wer insgesamt das bessere Punkteverhältnis hat – immer vorausgesetzt, beide Spitzen-Teams siegen im Verlauf der Saison im Gleichschritt. Es stehen ja noch sieben Spiele aus, für diese versprechen die Spartans ihren Fans: Diese Treffen sollen pluspunktereich gestaltet werden.

Der Offense-Coordinator der Spartans, Carter Gusway, sagt dazu: "Mich schmerzen die gerade einmal 10 Punkte heute sehr. Wir werden noch härter arbeiten, um als Offense weiter zu wachsen und unsere Leistung gegen jeden Gegner abzurufen. Das war erst meine zweite Niederlage in Deutschland (die Spartans haben eine Bilanz von 13-2 seit Gusway zum Team stieß), ich werde heute Abend das Spiel abhaken und ab morgen steht die Vorbereitung für die München Rangers an."

Dorthin fahren die Spartans zum Auswärtsspiel am nächsten Wochenende (11. Juni). Die Nürnberg Rams treten nächste Woche gegen den immer noch ambitionierten Landsberg X-PRESS an – auch dieser ist mit drei Siegen und zwei Niederlagen noch im Meisterschaftsrennen und konnte bisher von allen Teams mit knapp 30 Punkten pro Partie am fleißigsten Punkten.

 

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