Eröffnet wurde die Pro Football Hall of Fame am 7. September 1963 in Canton, Ohio.
Warum ausgerechnet Canton, Ohio?
Die Antwort auf die Frage ist relativ einfach.
In Canton gründete sich am 17. September 1920 die American Professionell Football Associaton (APFA), dem Vorläufer der späteren NFL.
Was also lag näher als mit einer Pro Football Hall of Fame zu dem Ort zurück zu kehren wo alles begann?
Zur Eröffnung der pro Football Hall of Fame wurden 17 Spieler aus der Anfangszeit des American Football geehrt und fanden Aufnahme in der Hall of Fame.
Aktuell zählt sie 303 Personen (Stand August 2016).
Bemerkenswert ist in dem Zusammenhang, das die Pro Football Hall of Fame zwar nicht auf Spieler, Trainer oder Funktionäre der NFL beschränkt ist, sie sich aber bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich aus denen zusammensetzt.
Wie wird man nun ein „Hall of Famer“, und kann in das Goldene Jacket schlüpfen?
Da die letzten entscheidenden Auswahlkriterien mehr oder weniger geheim sind, wollen wir uns hier auf den offiziell bekannten Ablauf konzentrieren.
Grundvoraussetzung ist erst einmal, dass man, egal ob als Spieler, Trainer oder Funktionär, etwas mit dem American Footbal zu tun hat/hatte.
Die zweite Voraussetzung: jeder nominierte Spieler, Trainer, Funktionär muss seit mindestens fünf Jahren seine aktive Karriere beendet haben.
Bei den sog. „Senior Nominierungen“ muss die aktive Karriere länger als 25 Jahre
beendet sein.
Die Aufnahme in die „Nominierungsliste“ ist denkbar einfach.
Jeder der die o. g. zwei Voraussetzungen erfüllt, kann für die Aufnahme in die Pro Football Hall of Fame vorgeschlagen werden.
Hierzu reicht schon ein schriftlicher Vorschlag durch die Fans an die Hall of Fame.
Ein Gremium aus 48 Personen, genannt das „Selection Committee“ trifft dann aus all den Vorschlägen eine erste Vorauswahl.
Dieses „Selection Committee“ setzt sich zusammen aus je einem Medienvertreter aus den Städten in dem eine Football Franchise beheimatet ist (hierbei stellt New York zwei Medienvertreter, da die Stadt zwei NFL Teams beheimatet), sowie 16 überegionalen Medienvertretern, von denen zwei bereits Hall of Famer sein müssen.
Gleichzeitig bilden neun Mitglieder des „Selection Committees“ das „Senior Selection Committee“, dass für die „Senior Nominierungen“ zuständig ist.
Nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren durch das oben beschriebene Komitee gelangen in der Regel 18 Nominierte in das Endverfahren.
Diese „Class of xxxx“ setzt sich zusammen aus 15 sog. „Modern-Era nominees“,
einem oder zwei „Senior nominees“, sowie einem bis zwei Funktionären, sog.
„Contributors“.
Für 2017 sind nachfolgende Spieler nominiert
• Morten Andersen, Kicker (letzte Franchise 2006-2007 Atlanta Falcons)
• Tony Boselli, Tackle (letzte Franchise 1995-2001 Jacksonville Jaguars)
• Isaac Bruce, Wide Receiver (letzte Franchise 2008-2009 San Francisco 49ers)
• Don Coryell, Trainer (letzte Franchise 1978-1986 San Diego Chargers)
• Terrell Davis, Running Back (letzte Franchise 1995-2001 Denver Broncos)
• Brian Dawkins, Safety (letzte Franchise 2009-2011 Denver Broncos)
• Alan Faneca, Guard (letzte Franchise 2010 Arizona Cardinals)
• Joe Jacoby, Tackle (letzte Franchise 1981-1993 Washington Redskins)
• Ty Law, Cornerback (letzte Franchise 2009 Denver Broncos)
• John Lynch, Free Safety (letzte Franchise 2004-2007 Denver Broncos)
• Kevin Mawae, Center (letzte Franchise 2006-2009 Tennessee Titans)
• Terrell Owens, Wide Receiver (letzte Franchise 2010 Cincinnati Bengals)
• Jason Taylor, Defense End (letzte Franchise 2011 Miami Dolphins)
• LaDainian Tomlinson, Running Back (letzte Franchise 2010-2011 New York Jets)
• Kurt Warner, Quarterback (letzte Franchise 2005-2009 Arizona Cardinals)
Die Senior- und Contributorfinalisten für das Jahr 2017 sind
• Kenny Easley, Safety (letzte Franchise 1981-1987 Seattle Seahawks)
• Jerry Jones, Besitzer & General Manager (bis 1989 Dallas Cowboys)
• Paul Tagliabue , Funktionär ( 1989-2006 NFL)
Und dann am Vorabend der Super Bowl wird es so weit sein.
Aus den 18 nominierten Spielern, Trainern, Funktionären präsentiert das „Selection Committee“ die fünf bis acht neuen Mitglieder der Pro Football Hall of Fame.
Das sind die am Endverfahren Beteiligten, die mindestens 80% der Komiteemitglieder auf sich vereinigen können.
Text: Jürgen Behrend
