Quarterback Sonny Weishaupt im Interview


Mit Sonny Weishaupt hat Samsung Frankfurt Universe einen 24-jährigen deutschen Quarterback verpflichtet, dem Experten eine große Zukunft voraussagen. Geboren am 11. Juli 1992 in Aschaffenburg, lebte der 1,93 Meter große und 93 Kilogramm schwere Weishaupt in Babenhausen und tritt seine Fahrt zum Universe-Training nun aus Dieburg an.

Quarterback Sonny Weishaupt im Interview

Mit Sonny Weishaupt hat Samsung Frankfurt Universe einen 24-jährigen deutschen Quarterback verpflichtet, dem Experten eine große Zukunft voraussagen. Geboren am 11. Juli 1992 in Aschaffenburg, lebte der 1,93 Meter große und 93 Kilogramm schwere Weishaupt in Babenhausen und tritt seine Fahrt zum Universe-Training nun aus Dieburg an. Weishaupt studiert aktuell Sportwissenschaften und Philosophie in Darmstadt und arbeitet als Personal Trainer.

Im Gespräch mit Samsung Frankfurt Universe spricht er unter anderem über die Gründe für seinen Wechsel, seine Ziele mit den „Men in Purple“ und seine Rolle als deutscher Quarterback:
Die Frage warum er nun gerade zu Universe wechselt, obwohl es sicherlich Angebote anderer Teams gegeben haben dürfte, beantwortet Weishaupt kurz und knapp: „Gründe für den Wechsel sind das professionelle Umfeld, das einzigartige Coaching und die damit verbundene Möglichkeit, mich zu verbessern und auf Europas Top-Level zu beweisen.“

Doch auch die Kulisse im Frankfurter Volksbank Stadion sei ein Grund, ein „Man in Purple“ zu werden. „Das Gameday-Feeling in der „Lila Hölle“ ist schon einzigartig. Highlights gab es in der vergangenen Saison mit den Bandits nur wenige“, gibt Weishaupt zu bedenken. „Aber darunter zähle ich das Spiel in Frankfurt. Vor 4.500 Zuschauern zu spielen macht riesig Laune, selbst wenn man für das gegnerische Team spielt. Jetzt diese Fans hinter sich zu wissen, lässt die Vorfreude auf die Saison 2017 noch weiter ansteigen!“

Für Sonny Weishaupt selbst lief es in der vergangenen Saison ebenfalls nicht optimal. Eine Verletzung bremste den Spielmacher bei den Bandits aus. „Ich bin motiviert endlich wieder erfolgreich zu spielen, zu gewinnen und meine Mannschaft zum Sieg zu führen! Vor allem die kleineren Verletzungen, die ich während der 2016er Saison erlitten habe, haben dieses Jahr verhindert, dass ich richtig fit wurde und am Ende konnte ich gar nicht mehr spielen.“

Den Werdegang von Universe verfolgt Weishaupt bereits seit einigen Jahren. „Mein erstes Spiel gegen Frankfurt fand 2014 noch in Rüsselsheim statt, wo auch schon eine sehr große Menge an Fans den Weg ins Stadion fanden. Ich verlor mit den Darmstadt Diamonds knapp, wobei ich persönlich mit 300 Passing Yards und drei Touchdown-Pässen ein recht gutes Spiel absolvierte. Seitdem hat sich jedoch sehr viel getan und ich freue mich jetzt sehr, ein Teil von Universe zu sein.“

Entsprechend hatte der neue Universe-Spielmacher auch die drei Saisonniederlagen seines neuen Teams auf dem Radar. „Die Niederlagen gegen Hall waren die einzigen in der Regular Season und somit besonders bitter. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass es die erste Saison in der GFL für Universe war, da ist noch sehr viel Luft nach oben. Das Spiel gegen Kiel verfolgte ich im Liveticker und wusste über die schlechten Wetterbedingungen. So knapp zu verlieren und mit der Offense nicht zu scoren ist nach einer so starken und erfolgreichen Saison schon schmerzhaft, vor allem wenn die eigene Defense so extrem dominiert. Ich kann jedoch aus eigener Erfahrung sagen, dass jede Niederlage die Motivation zu gewinnen nur stärker werden lässt, ganz getreu dem Motto: „Think training is hard, try losing.“ will ich persönlich und natürlich mit Universe zusammen so viel gewinnen wie nur möglich. Im Bereich des Möglichen sehe ich dabei auch den German Bowl und Big6.“

Um seine Rolle als deutscher Quarterback weiß Sonny Weishaupt jedoch ganz genau. „Ich denke dennoch nicht, dass man zwangsläufig pauschalisieren kann, dass US-Quarterbacks besser sind. Es gibt auch in der GFL immer wieder US-Quarterbacks, denen die Deutschen in nichts nachstehen, manchmal sogar ganz im Gegenteil, da es mittlerweile auch sehr gute deutsche QBs gibt. Marco Ehrenfried in Hall oder Alexander Haupert im Saarland zum Beispiel!“

Prinzipiell liege der Unterschied aber in der Erfahrung und dem Coaching, das den Amerikanern oft einen Vorteil an Erfahrung verschaffe. „Dieser Vorteil kann jedoch teilweise durch Eigeninitiative gemindert oder egalisiert werden. Seit 2006 nehme ich regelmäßig an allerlei QB-Camps teil, wobei ich auch schon zu der IMG Academy in Bradenton in Florida und gerade kürzlich zu Tom Shaw’s Performance Camp nach Orlando eingeladen wurde. Shaw arbeitete bereits mit Tom Brady, Peyton Manning und Dak Prescott zusammen. Ähnliche Coaching-Bedingungen erhoffe ich mir in Frankfurt und bin überzeugt davon, meine persönliche Leistung damit erheblich steigern zu können.“

Als deutscher Quarterback könne man auf Dauer „wahrscheinlich sogar mehr erreichen als US- Imports, da man ja hier daheim ist und somit mehr Zeit zur Verfügung hat einen German Bowl oder Eurobowl zu gewinnen“, unterstreicht Weishaupt zudem selbstbewusst. „Mein Ziel ist es, mich zu beweisen, zu gewinnen und produktiv im Team zu arbeiten.“

Dabei möchte Sonny Weishaupt an seinen Schwächen arbeiten: „Ich muss lernen, geduldiger zu werden, im Spiel genauso wie in der Vorbereitung und in der Saison. Den Dingen Zeit geben, auf dem Feld wie nebendran.“

Durch die Verbundenheit zu einigen Mitspielern und Coaches werde es ihm leicht fallen, sich einzugewöhnen und direkt mit der Arbeit an einer erfolgreichen Saison zu beginnen. „Ich komme mit der Einstellung zu starten und zu spielen, werde aber dem Team in allen Belangen helfen wie ich eben kann. Es bedarf mehr als nur einen guten Quarterback, um eine gute Saison zu spielen, das heißt unabhängig davon wer letztendlich auf dem Platz steht, braucht es die Zusammenarbeit und das Team, um zu gewinnen. Ich bin für alles bereit!“

Zur Vorbereitung absolviert Weishaupt aktuell fünf bis sechs Trainingseinheiten pro Woche, inklusive EMS-Training, Krafttraining, sowie Stabilisations- und Mobilisierungsübungen. „Und ich gehe mindestens einmal pro Woche werfen“, grinst er.

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