Adrian Peterson hat es also doch noch drauf. Nachdem das zukünftige Mitglied der Hall of Fame in der Offeseason von den Minnesota Vikings zu den New Orleans Saints gewechselt war, dort aber nicht glücklich wurde, debütierte er nun in Woche 6 für die Arizona Cardinals. Zum 38:33 gegen die Tampa Bay Buccaneers steuerte „AP“ in 26 Läufen 134 Yards und zwei Touchdowns bei. Auch dank des Runningbacks lagen die Gastgeber bereits zur Halbzeit mit 24:0 vorne. Einen Vorsprung, den sie auch brauchten, um den dritten Saisonsieg einzufahren.
Trotz der Gala im neuen Trikot zeigte sein Ex-Team aber wenig Verlusterscheinungen. Beim 52:38-Wahnsinn zwischen den Saints und den Detroit Lions kamen die Hausherren auch ohne Peterson zum dritten Saisonsieg. Beim Turnover-Festival (insgesamt acht!) schafften es Saints-Quarterback Drew Brees und seine Kollegen noch fast einen 45:10-Vorsprung zu verspielen, den sie sich bis Mitte des dritten Viertel herausgearbeitet hatten. Erst eine Interception, die Defensive End Cameron Jordan direkt von Lions-Ballverteiler Matthew Stafford in des Gegner Endone fing, machte den Deckel drauf, nachdem Detroit bis auf 38:45 herangekommen war.
Cutler führt Dolphins zum Sieg bei den Falcons
Die Saints holten auch den einzigen Sieg der NFC South, denn die Carolina Panthers hatten bereits im Thursday Night Game beim 23:28 gegen die Philadelphia Eagles den kürzeren gezogen. Im Duell zweier Teams, die mit einem jeweiligen Record von 4-1 einen Top-Start hingelegt hatten, setzten sich am Ende die Eagles durch. Auch weil „Super-Cam“ im Spielverlauf drei Interceptions warf.
Überraschender als die Panthers-Pleite war hingegen die Heimniederlage der Atlanta Falcons. Der Vorjahres-Super-Bowl-Teilnehmer verlor trotz einer 17:0-Pausenführung ( da werden Erinnerungen an den Superbowl wach ) noch mit 17:20 gegen die Miami Dolphins, die sich damit den dritten Saisonsieg sicherten. Endlich überzeugte auch Jay Cutler für die Franchise aus Florida und warf jeweils einen Touchdown-Pass auf Jarvis Landry und Kenny Stills. Den Sieg sicherten dann zwei Fieldgoals im letzten Quarter durch Kicker Codey Parkey.
Brady feiert 187. Sieg in der Regular Season, Rodgers verletzt
Die Dolphins stehen nun mit drei Siegen auf Rang drei der überraschend starken und ausgeglichenen AFC East, in der es zum Duell der Rivalen New York Jets und New England Patriots kam, die vor dem Spiel jeweils einen Record von 3-2 aufwiesen. Die Jets erwischten dabei den besseren Start und führten nach Touchdowns von Austin Seferian-Jenkins und Jeremy Kerley schnell mit 14:0. Doch die Patriots kamen zurück ins Spiel: Tom Brady, der seinen 187. Sieg in der Regular Season feierte und damit einen neuen NFL-Rekord aufstellte und sein kongenialer Partner Rob Gronkowski sicherten mit zwei Touchdowns den 24:17-Sieg des Titelverteidigers. Umstritten war dabei eine Entscheidung der Schiedsrichter, die einen Touchdown von Seferian-Jenkins zurücknahmen, weil dieser die Kontrolle über den Ball zwischenzeitlich wieder verloren haben soll.
Umstritten war auch ein Hit von Minnesota-Linebacker Anthony Barr, der Aaron Rodgers, Quarterback der Green Bay Packers, spät tackelte. Rodgers brach sich dabei das Schlüsselbein und könnte damit bis zum Saisonende ausfallen. Sein Backup Brett Hundley hatte erhebliche Probleme die Rodgers-Rolle halbwegs auszufüllen und warf bei der 10:23-Niederlage drei Interceptions.
Steelers stoppen Chiefs
Nun hat es also die auch die Kansas City Chiefs erwischt. Die einzige zuvor noch ungeschlagene Mannschaft der NFL wurde von einer aggressiven Verteidigung und einem überragenden Le`Veon Bell gestoppt. Die Steelers setzten sich mit 19:13 durch und rehabilitierten sich für die Niederlage gegen die Jacksonville Jaguars eine Woche zuvor.
Umgekehrte Welt in Jacksonville, das den Auswärtssieg in Woche 5 im Heimspiel gegen die Los Angeles Rams nicht vergolden konnte. Die Jaguars unterlagen mit 17:27 und verloren dabei noch Rookie-Runningback Leonard Fournette mit einer Knöchelverletzung. Die Rams führen ihre Division ihrerseits mit einem Record von 4-2 an und machen sich plötzlich ungeahnte Hoffnungen auf die Playoffs.
Chargers feiern Last-Second-Sieg
Unverhofft Spitzenreiter ihrer Division sind auch die Tennessee Titans nach einem 36:22 gegen die Indianapolis Colts. Im abschließenden Spiel der Runde feierte Quarterback Marcus Mariota sein Comeback nach überstandener Oberschenkelverletzung. Im Duell der Kicker beider Teams behielt Ryan Succop die Oberhand und erzielte mit 18 Punkten genau die Hälfte aller Punkte seines Teams. Da Adam Vinatieri einen PAT verschoss, verpasste der Colts-Oldie mit 10 Punkten die 50-Prozent-Marke.
Das Comeback von Quarterback Derek Carr von den Oakland Raiders war weniger erfolgreich. Der zweitteuerste Spieler der NFL warf einen Touchdown-Pass auf Michael Crabtree und zwei Interceptions. Die Niederlage wurde aber erst in den letzten drei Sekunden klar. Chargers-Kicker Nick Novak traf zum 17:16-Endstand, zuvor hatte Runningback Melvin Gordon zweifach für die Chargers gescored.
Watson führt Texans zum nächsten Erfolg
Wieder einmal war auf Deshaun Watson von den Houston Texans Verlass. Der Rookie-Quarterback warf beim 33:17 gegen die Cleveland Browns abermals drei Touchdowns, einen besonders sehenswerten auf Will Fuller. Die noch immer sieglosen Browns brachten 14 ihrer 17 Punkte erst im Schlussviertel auf die Anzeigetafel. Immerhin: Rookie-Quarterbackjäger Myles Garrett sackte Watson einmal und hat damit nach Josh McCown von den New York Jets schon den zweiten NFL-Quarterback im zweiten Spiel seiner Karriere auf seiner Sackliste.
Neben den Browns sind sonst nur noch die San Francisco 49ers ohne Erfolgserlebnis. Angeführt von Quarterback C. J. Beathard, der Brian Hoyer während des Spiels ersetzte, gab es beim 24:26 bei den Washington Redskins erneut eine knappe Niederlage. Wenigstens zeigte Runningback Carlos Hyde, das er in ausreichender Form für den ersten Sieg ist: Der 27-Jährige markierte zwei Touchdowns.
Giants feiern ersten Sieg
Noch knapper ging es beim Spiel der Chicago Bears bei den Baltimore Ravens zu. Die Bears feierten dabei ihren zweiten Saisonsieg, den zweiten in der Overtime. Beim 27:24 war es am Ende Kicker Connor Barth, der für die entscheidenden Punkte sorgte. Dabei zeigten die Bears, wie sie zum Erfolg kommen können: Quarterback Mitchell Trubisky warf nur 16 Pässe, übergab den Ball aber 50 Mal an seine Runningbacks Jordan Howard und Tarik Cohen und lief zudem vier Mal selbst. Außerdem griff Chicago zum wiederholten Mal in die Trickkiste: Nach einem Fake-Punt in der Vorwoche war es diesmal Runningback Cohen, der einen Touchdown-Pass auf Tight End Zach Miller werfen durfte.
Damit warf Cohen exakt so viele Touchdown-Pässe wie Eli Manning, Quarterback der New York Giants. Doch manchmal reicht ein glückbringender Pass, vor allem wenn die Defense hält und nach einer Interception selbst Punkte aufs Scoreboard bringt. So feierten die Giants beim 23:10 bei den Denver Broncos den ersten Saisonsieg.
Die Buffalo Bills, Cincinnati Bengals, Dallas Cowboys und Seattle Seahawks hatten Bye Week.
