Monarchs gewinnen in Berlin


Wichtige Punkte für den Playoff-Start gesichert. Die Dresden Monarchs haben sich im Kampf um die deutsche Football-Meisterschaft erneut zwei wichtige Punkte erkämpft. In einem bis zuletzt spannenden Spiel bei den Berlin Rebels gewannen die Sachsen am Ende mit 16:28 (0:0/7:7/3:7/6:14).

Dresden Monarchs sind in den Playoffs
Dresden Monarchs sind in den Playoffs

Die Berlin Rebels scheinen in dieser Saison so ein bisschen die Kryptonite für die Dresden Monarchs zu sein. Erst vermasselten sie den Monarchs den Saisonstart vor großem Publikum bei der Heimniederlage Anfang Juni. Und auch im Rückspiel, im brütend heißen Mommsenstadion in Berlin, waren die Rebellen der Hauptstadt über weite Strecken dabei, dem sächsischen Tabellenführer die Nerven und am Ende womöglich auch die Punkte zu rauben. Eine bärenstarke Monarchs-Defense und ein, vor allem gegen Ende der Partie wahnsinnig abgezockter Angriff, waren der Grund, dass es anders kam.

Das erste Viertel endete ohne Punkte. Und dann legte der Gastgeber vor: Bryce Goggin mit dem ersten Touchdown (PAT Kris Cain 7:0). Berlin wirkte vor allem in Halbzeit Eins einen Tick konzentrierter, spritziger, hungriger. Dresdens Angriff suchte bis dahin nach Form und Ruhe, konnte nun aber schnell kontern: Quarterback Steven Duncan auf Receiver Mario Flores zum Touchdown, Kicker Dylan Moghaddam mit dem PAT zum 7:7 Ausgleich. Dann setzte Dresdens Verteidigung das erste Achtungszeichen! Berlin war erneut gut übers Feld marschiert, stand kurz vor der Monarchs-Endzone und wagte vier Versuche, um einen neuen Touchdown zu erzielen. Es fehlten am Ende nur Zentimeter. So hatte Dresden seinerseits die Chance, noch vor der Pause in Führung zu gehen. Auch hier lief der Drive bis kurz vor dem Ziel bestens. Auch hier entschied man sich, nicht die drei Punkte via Fieldgoal mitzunehmen, sondern auf Touchdown zu spielen. Und auch bei den Monarchs ging das schief. Halbzeit 7:7.

Man muss beiden Teams grundsätzlich ein dickes Kompliment machen! Bei der Hitze, ohne Chance auf Schatten oder gar Abkühlung, lieferten sich beide einen bemerkenswerten Fight. Die Rebels hatten im dritten Viertel erneut die Chance auf die Führung. Dresdens Verteidiger konnten aber, mit dem Rücken zur eigenen Endzone, den Ball erobern. Einladung nun für Dresdens Offense! Und die lieferte – unter freundlicher Mithilfe der Rebels-Verteidigung! Die hatte die Monarchs in diesem Drive schon zweimal gestoppt, musste aber nach Fouls immer wieder Steven Duncan und seinen Männern beim Weiterspielen zusehen. Die Quittung: Touchdown-Pass auf Yazan Nasser zur 7:14 Führung (PAT Moghaddam). Berlin drückte erneut, kam wieder bis kurz vor die Dresdner Endzone. Und musste sich erneut der starken Monarchs-Verteidigung geschlagen geben. Kein Touchdown, dafür diesmal ein Fieldgoal: Kris Cain zum 10:14.

Schlussviertel! Dresden nun mit der Chance, den Abstand zu vergrößern. Doch ausgerechnet in diesem Moment verlor Dresdens Quarterback Duncan den Ball. Und das kurz vor dem nächsten Touchdown. Und wieder sorgten die Verteidiger dafür, dass Berlin nicht übernehmen konnte. Nach einem langen Lauf, den die Schiedsrichter nach Foul den Rebels nicht geben konnten, nagelte Dresdens Defense die Rebels tief in deren Hälfte fest. Punt – Return und First Down Monarchs in der Mitte des Spielfeldes. Und genau da schlug Dresden mit einem Traum-Spielzug zu: Steven Duncan mit einem kurzen Pass durch die Mitte auf Austin Mitchell, der schaltete den Turbo zu und sprintete Freund und Feind zum nächsten Touchdown davon (PAT Moghaddam 10:21). Gut sieben Minuten noch zu spielen, Berlin brauchte jetzt schon zwei Scores, um das Spiel zu drehen. Und lieferte beeindruckend schnell! Nur eine Minute später landete ein langer Zauberpass von Quarterback Connor Kaegi bei seinem Mitspieler Julian Huber. Auch der hatte plötzlich freies Feld und sprintete zum Anschluss-Touchdown. Der folgende Versuch, via Conversion zwei Punkte drauf zu legen misslang – Zwischenstand 16:21. Noch sechs Minuten zu spielen. Und ab da zeigte sich Dresdens Angriff bei gut 33 Grad bemerkenswert cool. Man setzte auf Lauf, kontrollierte so Ball und Uhrzeit. Steven Duncan warf noch genau zwei Pässe: einen für ein neues Firstdown auf Oliver Tribler und einen zum finalen Touchdown auf Austin Mitchell (PAT Moghaddam 16:28).

Noch eine Minute zu spielen. Dresden erobert im Gewühl nach dem KickOff den Ball. Eigentlich alles fein. Nur ausgerechnet da verletzte sich Dresdens David Baum schwer am Knöchel. Nach minutenlanger Behandlung auf dem Rasen pfiffen die Schiedsrichter das Spiel ab. 16:28 Sieg für Dresden – und vor allem gute Besserung an David Baum!

Das war ein verdammt hartes Stück Arbeit! Aber wie sich die Monarchs in dieser Partie Stück für Stück nach vorn gekämpft haben, nötigt Respekt ab. Im direkten Duell gegen Verfolger Potsdam am kommenden Samstag in Dresden wird eine Leistungssteigerung nötig sein.


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