Eigentlich war bei den Seattle Seahawks alles auf den nächsten Heimsieg ausgerichtet. Mit einer durch den Transfer von Duane Brown gestärkten Offense hatten sich die Seahawks berechtigte Hoffnungen auf einen Heimsieg gegen die Washington Redskins gemacht. Am Ende aber entführte das Team um Quarterback Kirk Cousins den 17:14-Sieg in einer dramatischen Schlussphase durch einen Touchdown von Runningback Rob Kelley. Seattles Kicker Blair Walsh hatte allerdings eine gehörige Mitschuld an der dritten Saison-Niederlage. In Hälfte eins verschoss der 27-Jährige alle drei Fieldgoalversuche aus Distanzen, die einen NFL-Profi normalerweise nicht vor Probleme stellen sollten.
Die Führung in der NFC East haben dadurch die Los Angeles Rams übernommen. Das Team von Head Coach Sean McVay flog beim 51:17 nur so über die New York Giants hinweg. Vier Touchdownpässe von Jared Goff sowie zwei Lauf-Touchdowns von Runningback Todd Gurley zeigten einmal mehr, dass die Offense der Rams in diesem Jahr schwer zu stoppen ist. Auf der Gegenseite gab es im achten Saisonspiel die siebte Pleite für die Giants, bei denen nun sogar Quarterback Eli Manning um seinen Job fürchten muss.
Außerdem trafen in einem NFC-East-Duell die San Francisco 49ers auf die Arizona Cardinals. Dabei behielten die Gäste mit 20:10 das bessere Ende für sich. Arizonas Backup-Spielmacher Drew Stanton führte seine Offense fehlerfrei über das Feld. Auf der Gegenseite warteten die Fans vergebens auf den ersten Einsatz vom Jimmy Garoppolo im Trikot der Niners. Den einzigen Touchdown erlief dessen Platzhalter C. J. Beathard gleich selbst. San Francisco wartet nach neun Spielen noch immer auf den ersten Sieg.
Philadelphia lässt die Muskeln spielen
Das bisher beste Team der Liga, die Philadelphia Eagles, hatte die Denver Broncos zu Gast, deren Formkurve nach drei Niederlagen in Serie stark nach unten zeigte. Und so sollte es auch bleiben: Die Eagles fegten beim 51:23 mit Quarterback Carson Wentz geradezu über die Broncos hinweg, bei denen Rückkehrer Brock Osweiler auf der Quarterback-Position sein Comeback gab. Wenig erfolgreich, wie zwei Interceptions bei nur einem Touchdown-Pass zeigten. Wentz hingegen passte viermal den Ball zum Mitspieler in die Endzone und zeigte sich in MVP-Form.
Nicht gleich in MVP-Form aber in guter Verfassung zeigte sich auch Dak Prescott, der Quarterback der Dallas Cowboys. Beim 28:17 gegen die Kansas City Chiefs warf der 24-Jährige zwei Touchdown-Pässe und erlief einen Touchdown selbst. Einen weiteren Touchdown trug Ezekiel Elliott zum Erfolg bei, dessen Sperre abermals verschoben wurde. Bei den Chiefs warf Quarterback Alex Smith hingegen seine erste Interception der Saison.
Titans übernehmen Spitze der AFC South
Die Tennessee Titans gewannen gegen die Baltimore Ravens mit 23:20 und übernahmen damit die Tabellenführer der AFC South. Mit einem Record von 5-3 steht die Mannschaft von Quarterback Marcus Mariota ebenso da wie die Jacksonville Jaguars, die sich beim 23:7 gegen die Cincinnati Bengals keine Blöße gaben.
Die gab sich aber Bengals-Topstar A. J. Green, dessen Nerven nach einem Schubser von Jaguars-Cornerback Jalen Ramsey durchgingen. Wie von Sinnen prügelte er auf den Gegenspieler ein und entfachte so eine Massen-Rauferei, wie man sie sonst nur vom Eishockey kennt. Green und Ramsey wurden ausgeschlossen und dürfen nun beide mit einer Sperre rechnen.
Colts schlagen wehrlose Texans
Es ist schon ein kleines Drama. Ohne ihren Quarterback-Shooting-Star Deshaun Watson konnten die aufstrebenden Houston Texans gegen das Disivions-Schlusslicht Indianapolis Colts kaum Widerstand leisten. Angeführt von Quarterback Jacoby Brissett entführten die Colts beim 20:14 die Punkte aus dem NRG Stadium. Einen ganz besonderen Touchdown erzielte dabei T. Y. Hilton, der einem Tackle auswich und dabei zu Fall kam. Alle dachten, er wäre „down by contact“, war er aber nicht. Der Wideout richtete sich auf und flitze an den verdutzten Gegenspielern vorbei in die Endzone.
Es war weniger ein Flitzen als denn eher ein Flug, der Cam Newton beim 20:17 der Carolina Panthers gegen die Atlanta Falcons gelang. Beim Duell der Super-Bowl-Verlierer der vergangenen beiden Spielzeiten setzten sich die Panthers auch dank des Touchdowns ihres Superstars durch und beendeten alle Höhenflüge der Falken. Mit einem Record von 4-4 müssen Matt Ryan und seine Jungs um die Playoffs mehr als zittern.
Saints feiern sechsten Sieg in Serie
Die New Orleans Saints sind neben den Eagles das Team der Stunde. Beim 30:10 gegen die Tampa Bay Buccaneers gab es den sechsten Sieg hintereinander. Neben Quarterback Drew Brees glänzte auch Rookie-Runningback Alvin Kamara mit zwei Touchdowns. Auf der Gegenseite musste Quarterback Jameis Winston früh das Feld mit einer Verletzung verlassen, Backup Ryan Fitzpatrick warf zwar einen Touchdown, konnte Winston aber nicht ersetzen.
Im Sunday Night Game siegten die Oakland Raiders 27:24 bei den Miami Dolphins. Während die Raiders den vierten Saisonsieg feierten, mussten die Dolphins die vierte Saisonpleite hinnehmen. Bye Week hatten die Chicago Bears, die Cleveland Browns, die Los Angeles Chargers, die Minnesota Vikings, die New England Patriots und die Pittsburgh Steelers.
