Eigentlich hätte der 68jährige in dieser Saison die Vinnysia Wolves in der 1. Ukrainischen Liga coachen sollen, doch anstelle nach Kriegsausbruch in die USA zurückzukehren ist er in der Ukraine bei seinem Team geblieben. Von seinen Spielern kämpfen mittlerweile knapp die Hälfte als Soldaten für ihr Land, mit den verbliebenen Spielern organisiert Heffron verschiedene Hilfsaktionen hauptsächlich für Kinder und Tiere. Ganz aktuell hat er mit seinem Helferteam für ein paar Tage ein Camp in Rumänien mit abwechslungsreichem Programm für 60 Waisenkinder zwischen vier und sechszehn Jahren organisiert. Die Kinder freuten sich riesig über die mitgebrachten Stofftiere und Spielsachen und über das Programm. Für viele Kinder war das in diesen schlimmen Kriegstagen das erste schöne Erlebnis seit langem. Für seine vielen Hilfsaktionen nutzt er seine zahlreichen internationalen Kontakte, die er auch noch nach Deutschland hat. Über den direkten Kontakt zu Troy Tomlin, dem Headcoach der New Yorker Lions Braunschweig wurden Hilfsgüter und Spenden gesammelt und in die Ukraine gebracht, über das Netzwerk wurden auch Gastfamilien zur Aufnahme von Flüchtlingen organisiert. Holger Fricke von den Lions, die Paderborn Dolphins mit Stefan Conrad (ehemaliger Spieler der Mercenaries), die Goslar Emperors und Hannover Grizzlies und Daniel Dorsch von den Langenfeld Longhorns halfen tatkräftig bei diesen Aktionen mit. Wie gut das Netzwerk von Heffron funktioniert, zeigte er auch als Headcoach der Mercenaries, er brachte Stars wie Phil Lanieri, Neal Howey, Triston McCathern und Jakeb Sullivan in die GFL. Sullivan wurde im letzten Jahr Champion mit Frankfurt Galaxy und gilt als bester Quarterback der Liga.
Aktuell verbringt Heffron jetzt seine Tage nicht mit Scouting und Coaching, sondern mit der Lieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und Futter und hilft, wo er kann. Die Aufgaben, die er übernimmt, reichen von dem Versuch, kugelsichere Westen für seine Spieler im aktiven Kampfeinsatz zu kaufen, bis hin zur Fütterung von Hunden in Tierheimen und Zootieren.
Wie begründet Heffron sein außergewöhnliches Engagement: "Ich habe immer nach der Philosophie gelebt: Wenn du nett zu Kindern und Tieren bist, freue ich mich, dich zu treffen", sagte er. "Ich beobachte Putin und eine russische Armee, die zu beidem nicht freundlich sind. Putin ist das Böse, das wir alle gemeinsam stoppen müssen, bevor es sich noch weiter ausdehnen kann.
An der Seite von Heffron arbeiten eine Reihe weiterer Spieler und Funktionäre der Wolves. Der Vizepräsident des Clubs, Jugendtrainer und Leiter des ukrainischen Flag-Football-Teams Yevhen Khomyn baut Barrikaden, die eines Tages den russischen Vormarsch aufhalten könnten. Defensive Lineman Dmytro Radlinskyi ist neben anderen Aufgaben auch als Arzt für Militärangehörige tätig. Der Manager der Wolves tröstet sich mit der Tatsache, dass seine Familie in Rumänien in Sicherheit ist, wo sie sich keine Sorgen um die Raketen machen muss. Er schätzt, dass etwa 75 Prozent der Familien der Spieler das Land verlassen haben, so wie seine Familie, und sowohl er als auch Heffron haben freie Zimmer für Flüchtlinge auf der Durchreise in der Stadt zur Verfügung gestellt. Der amerikanische Trainer zeigt sich wenig besorgt um seine eigene Sicherheit, fürchtet aber um die Notlage derer, die er beherbergt: „Bis jetzt hatte Vinnytsia Glück. Ich habe eine Wohnung mit drei Schlafzimmern, und so haben schon öfters Frauen und Kinder die Nacht auf der Durchreise dort verbracht und sind dann mit dem Bus an die Grenze gefahren. Strom und Wasser gibt es immer noch, wenn auch mit Unterbrechungen, und es gibt vorerst genug zu essen.“
Leider zeichnet sich kein Ende dieses Krieges ab und Hilfe wird immer noch dringend benötigt. Momentan fehlt es hauptsächlich an Geld und der Teamarzt ist für jede Unterstützung dankbar, damit er Medikamente und Verbandsmaterialien kaufen kann. Jeder Betrag hilft und kann einfach via Paypal überwiesen werden: d_radlinskiy@yahoo.co.uk
Teamarzt und Spieler Dmytro Radlinskyi