Der Letzte muss beim Ersten ran


Die bislang sieglosen Wiesbaden Phantoms müssen am Samstag bei den bisher unbesiegten Nürnberg Rams ran. Auf dem Papier eine klare Sache aber auf dem Feld ?    

Der Letzte muss beim Ersten ran

Beim Blick auf die aktuelle Tabelle der GFL2 Süd fällt den Phans natürlich auf, dass die Phantoms nicht ansatzweise dort stehen, wo sie stehen könnten. Rang sieben – nach dem Rückzug der Rhein-Neckar Bandits aus der GFL in diesem Jahr der letzte(!) Platz – ist das Gegenteil von dem, was man sich als Anhänger des Griesheimer-Teams wünscht.

0:4 Punkte nach Niederlagen gegen Albershausen und Gießen und magere 41 Offensivpunkte stehen für die Phantoms zu Buche. Zeit für Zählbares! Doch ausgerechnet jetzt muss das Team am Samstag, 20. April, zu den Nürnberg Rams, die mit 4:0 Punkten und überragenden 117 eigenen Zählern – zum Vergleich: Albershausen erzielte 114 Punkte in vier Spielen und Fürstenfeldbruck 111 in drei Vergleiche! – die Tabelle anführen und Titelkandidat Nummer eins geworden sind.

Auf dem Papier eine klare Sache und in den Sozialen Medien sehen sich einige Rams bereits vor einem 50:0-Triumph über Wiesbaden. Phantoms-Head-Coach Patrick Griesheimer gibt allerdings zu bedenken, dass die Rams bisher weder gegen die besten Defenses der Liga spielten, noch ihre eigene Defense überragend sei. 74 Punkte mussten die Franken in zwei Spielen hinnehmen, davon alleine 34 beim 55:34-Sieg in Kirchdorf.

Er reise als Offensive Coordinator entsprechend zuversichtlich nach Nürnberg, so Head Coach Griesheimer. Die Abwehr von Defensive Coordinator Primo Lursini habe zudem das Potenzial, die Angriffe der Rams zu stoppen. Sein Gegenüber Salimir Mehanovic scheint jedoch ebenfalls um Stärken und Schwächen seines Teams zu wissen. Der 55:34-Sieg am Kirchheimer Inn, das wohl unbeliebteste Auswärtsspiel in einer GFL2-Süd-Saison für die meisten Teams, ließ die Liga bereits aufhorchen und auch das 62:40 mit einer 56:26-Führung zu Beginn des vierten Quarters gegen die Razorbacks aus Fürstenfeldbruck ist mehr als beeindruckend.

559 Yards überbrückte die Nürnberger Offense pro Spiel, Wiesbaden lediglich 281,5. 17 Touchdowns stehen fünf gegenüber, während Wiesbadens Defense mit 320 zugelassenen Yards besser steht als die Rams (345 Yards). Nürnberg setzt mit dem Ball auf Pässe, durch die 351 Yards erzielt wurden. 208 Yards legten die Rams am Boden zurück. Die Running Backs Johannes Fleischmann (94,5 Yards pro Spiel) und Lars Kozlowski (68 Yards) tauchen hier in den Top Ten der Liga auf. Phantom Jannis Fiedler ist mit durchschnittlich 83,5 Yards aktuell Siebter.

Nürnbergs englischer Quarterback James Slack bringt rund 55 Prozent seiner Pässe an den Mann und sein Go-to-guy ist dabei Dauerbrenner Florian Rabe mit durchschnittlich drei Touchdowns und 18 Punkten pro Spiel. 15 Catches, 13,7 Yards Raumgewinn pro Catch, sechs Touchdowns und 206 Yards sind Rabes bisherige Bilanz. Nummer 81 ist immer eine gute Anspielstation, auf die auch im Backfield stets geachtet werden muss.

Es wird entsprechend schwer in Nürnberg zu punkten. Wenn es nach einigen Rams-Spielern geht, wäre alles andere als ein überragender Sieg der Gastgeber ein „Wunder von Nürnberg“. Aber warum nicht?

Phans, die am Samstag um 17 Uhr ein mögliches „Wunder“ auf dem Zeppelinfeld erleben möchten, sind den Phantoms herzlich willkommen. 257 Kilometer und rund zweieinhalb Stunden gemütlicher Autofahrt sind es in die fränkische Hauptstadt. Warum nicht?

 

 

 

 

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