Da die Monarchs dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen begehen, kam der Headcoach der Kölner Patrick Köpper der Bitte des Jubilars im Vorfeld der Begegnung gerne nach und überließ dem Gegner die Trikotwahl. So spielte der Aufsteiger ungewohnt auf heimischem Platz in den weißen Auswärtstrikots und Dresden in ihren gewohnten dunkelblauen Jerseys. Bei bestem Sommerwetter verschob sich zunächst der Spielbeginn, da der Andrang an den Kassen doch enorm war.
Um 15:15 Uhr pfiff Hauptschiedsrichter Torsten Nabinger dann die Erstligapartie vor 1.422 Zuschauern, darunter etliche mitgereiste Dresdner sowie die Miami Dolfans Germany, an. Die Elbstädter entschieden sich nach gewonnenem Münzwurf für das erste Angriffsrecht. Zunächst marschierten die Monarchs auch munter und stetig das Feld herunter. Doch dann fischte Kölns Verteidiger Yunes Rahimi einen Pass des Dresdner Spielmachers 2 Yards vor der eigenen Endzone aus der Luft und trug diesen bis an die Mittellinie zurück. Diese Gelegenheit ließ sich der Aufsteiger nicht nehmen und so war es schließlich Kölns Quarterback Benjamin Mentges, der wenige Spielzüge später selbst die letzten Meter in die Endzone überwand. Nach erfolgreichem Extrakick von Kaan Aksen führte der Gastgeber somit 7:0 gegen den Favoriten. Doch gleich in der Folge zeigten die Gäste ihre Klasse und returnierten quasi postwendend im nächsten Angriff per Lauf und anschließendem Kick zum 7:7 Ausgleich. Damit endete auch bereits das erste Spielviertel.
Nach dem Seitenwechsel bediente Benjamin Mentges seinen US Receiver Trevor Alan Vasey mit einem Pass über 50 Yards zur erneuten Führung. Kicker diesmal Florian Mentges zur Extrapunkt und dem 14:7 für den bis zu diesem Zeitpunkt auf Augenhöhe spielenden Aufsteiger. Doch auch diese Punkte konnte der Gast von der Elbe egalisieren und kam ebenfalls durch die Luft zum 14:14 Ausgleich. Der folgende Angriff des einzigen NRW Vertreters in der höchsten deutschen Spielklasse musste nun zum ersten Mal punktlos beendet werden und man trennte sich per Befreiungskick in Richtung Dresdner Endzone. Kurz vor der Halbzeit erhöhten die Monarchs dann ihrerseits auf 14:21.
Nach Wiederanpfiff nutzte Köln gleich seinen ersten Drive mit einem sehenswerten 75 Yard Pass von Spielmacher Benjamin Mentges auf erneut Trevor Alan Vasey. Florian Mentges erreichte mit seinem Kick den 21:21 Ausgleich. Im direkten Anschluss ließ der Dresdner Angriff um ihren überragenden Quarterback Garrett Safron die Kölner Verteidigung erneut alt aussehen. Zunächst ein Lauf über 60 und in der Folge für die restlichen 10 Yards fanden sie rasch den Weg in die Kölner Endzone und erhöhten auf 21:28. Der Kölner Angriff mühte sich in der Folge redlich und bewegte durchaus immer mal wieder den Ball. Für weitere Punkte sollte es jedoch nicht mehr reichen an diesem Tag. Anders der Favorit aus Sachsen. Noch im dritten Spielabschnitt legten Sie mit Touchdown fünf und sechs nach und verdoppelten bei regelmäßig erfolgreichem Zusatzkick auf 21:42.
Anfang des vierten Quarts stellte der sichere Play Off Teilnehmer mit einem weiteren Lauf in die Kölner Endzone noch den doch klaren 21:49 Endstand her. Im Schlussabschnitt erhielten ansonsten die Back-Ups auf beiden Seiten noch ihre Einsatzzeiten. So führte der ehemalige Quarterback der Juniorennationalmannschaft und mehrfache Juniorbowlsieger aus der eigenen Jugend seine Mannschaft um Offense Koordinator David Odenthal noch einmal mit sehenswertem und abwechslungsreichem Spiel in Richtung Dresdner Endzone. Doch kurz vor der Linie konnte auch dieser Versuch von der aufgeweckten Verteidigung gestoppt werden, so dass die Monarchs nur noch die Zeit auslaufen lassen mussten.
Headcoach und Defense Koordinator Patrick Köpper haderte nach dem Spiel denn auch weniger mit der Tatsache, das Spiel gegen einen so starken Gegner verloren zu haben. Vielmehr stellte er erneut die Motivation und Einstellung bei einigen seiner noch jungen Spieler in Frage. „Um in dieser Klasse der GFL 1 oder gar irgendwann auf Europaebene auf Dauer bestehen zu können, reicht es eben nicht, nur einmal die Woche zum Training zu kommen. Da ist voller Einsatz gefragt, zwei- bis dreimal die Woche beim Teamtraining und die übrige Zeit Kraft- und Videotraining. Neben Schule, Studium bzw. Beruf sowie Familie und Freunde sind eben noch nicht alle bereit, diesen absoluten Siegeswillen sowie die unbedingte Bereitschaft, auf seiner jeweiligen Position zu den Besten gehören zu wollen und entsprechend zu arbeiten, an den Tag zu legen. Mit dem Auftritt unseres Angriffs heute war ich grundsätzlich sehr zufrieden. Sie bewegten den Ball teils gut, darauf kann man aufbauen. Aber die Einstellung der Verteidigung hat mich heute enttäuscht.“, so Köpper. Abschließend: „Es ist natürlich darüber hinaus nicht hilfreich, dass wir dieses Jahr gerade in diesem Mannschaftsteil extrem vom Verletzungspech verfolgt sind. Auch heute waren erneut einige Ausfälle hinzunehmen. Der überraschende und in seiner Art und Weise menschlich nicht nachvollziehbare plötzliche Weggang von US Linebacker Makani Falefuafua Kema-Kaleiwahea nach Japan unter der Woche hat uns heute sicher ebenfalls extrem geschadet.“
Bereits kommende Woche geht es 569 km zur nächsten Auswärtspartie. Am Samstag, den 19.08. (Kick Off 16:00 Uhr), steht das Rückspiel bei den Adlern in Berlin an. Die Adler stehen derzeit mit nur einem Sieg auf dem vorletzten Tabellenplatz. Das Hinspiel in Köln konnten die Crocodiles überzeugend mit einem 63:00 Kantersieg für sich entscheiden. Alles andere, als ein klarer Sieg wäre eine herbe Enttäuschung.