Der große Kampf wurde nicht belohnt. Die Dresden Monarchs haben ihre zweite Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte nur ganz knapp verpasst. Im ERIMA GFL Bowl mussten sich die Königlichen am Samstagabend dem Titelverteidiger Potsdam Royals mit 21:27 (0:8, 7:11, 0:0, 14:8) geschlagen geben.
Dabei hatten Quarterback Brock Domann & Co. 30 Sekunden vor Schluss noch alles in der eigenen Hand. Doch der US-amerikanische Spielmacher der Monarchs fand mit dem Ball an der 15-Yard-Linie der Royals in seinen vier Versuchen einfach keine Anspielstation. Potsdam kniete danach nur noch ab und feierte vor 9.712 Fans im Essener Stadion an der Hafenstraße die zweite Meisterschaft hintereinander.
Dass es noch einmal so spannend wurde, damit war zur Halbzeitpause nicht unbedingt zu rechnen. Denn Potsdam sorgte in den ersten beiden Vierteln für eine relativ komfortable Führung. Quarterback Jaylon Henderson (6.) – der auch als wertvollster Spieler des Spiels ausgezeichnet wurde – eröffnete das Finale im ersten Drive direkt mit seinem ersten erlaufenen Touchdown. Finn Krause erhöhte mit der Two-Point-Conversion zum 8:0. Mehr passierte aber in den ersten zwölf Minuten nicht mehr. Beide Defense-Reihen dominierten, sodass Potsdam im zweiten Viertel nur ein Field Goal von Heiko Bals (13.) zum 11:0 gelang. Danach war auch die Dresdner Offense richtig im Spiel. Domann verkürzte mit seinem Touchdown-Run über knapp 20 Yards auf 6:11, Florian Finke verwandelte den Extrapunkt. Die Two-Point-Conversion zuvor zählte aufgrund einer Flagge nicht. Eine weitere (21.) im direkten Potsdamer Drive danach sicherte den Royals weiterhin den Ball und Henderson (22.) konnte per Run und Two-Point-Conversion erneut erhöhen – 7:19. Potsdams Tommy Wilson hatte den Ball eigentlich gefumbled.
Im dritten Abschnitt dominierten wieder beide Defense-Reihen, Punkte gab es somit keine. Dafür aber direkt nach dem erneuten Seitenwechsel. Jordi Torrededia (37.) fing einen Ball von Domann, Finke machte den Extrapunkt sicher – 14:19. Doch wieder war es Henderson (40.) mit der direkten Antwort. Er erlief seinen dritten Touchdown des Abends und Bals erhöhte mit der Two-Point-Conversion auf +13 – 14:27. Ricky Smalling (43.) eröffnete mit seinem Touchdown zum 20:27 (Finke PAT – 21:27) die turbulente Schlussphase. Erst stoppte die Monarchs-Defense die Royals in ihrem neunten Drive, dann führte Dresdens Spielmacher seine Mannschaft fast über das komplette Feld. Nur im entscheidenden Moment fehlte dem Team von Headcoach Greg Seamon das kleine Quäntchen Glück.
„Gratulation an Potsdam, sie sind der verdiente Meister. Ich bin sehr stolz auf mein Team. Wir wollten von Woche zu Woche besser werden, um dieses Finale spielen zu können und hier unser bestes Football auf den Platz bringen, um den Pokal zu holen. Leider haben wir das nur ganz knapp verpasst. Aber ich bin wirklich stolz auf jeden Einzelnen und habe Respekt vor der Leistung von Potsdam“, erklärt Monarchs-Headcoach Greg Seamon. Auch wenn es mit dem zweiten deutschen Meistertitel nicht geklappt hat, können alle Spieler, Trainer, Betreuer, Fans und Cheerleader mit Stolz auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. 2025 nehmen die Monarchs einen neuen Anlauf, um die „Beule“ wieder nach Hause zu holen.