„US-Import“ Benjamin Mau wird ein Pirat


Benni ist quasi unser fünfter US-Import“, scherzt Pirates-Headcoach Jörn Maier über Wide Receiver Benjamin Mau (27). Und damit hat Maier gar nicht mal so  Unrecht.

Benjamin Mau wechselt von der Walldorf University Warriors den  zu den Elmshorn Fighting Pirates
Benjamin Mau geht zu den Elmshorn Fighting Pirates
Foto: Walldorf Warriors

Mau, der ab sofort die Zweitliga-Footballer der Elmshorn Fighting Pirates bei ihrem Aufstiegsvorhaben in der GFL 2 unterstützen wird, hat die vergangenen vier Jahre in den Staaten verbracht und an der Waldorf University (US-Bundesstaat Iowa) für die Warriors Football gespielt. Dort spielte auch Nationalmanschaftsquarterback Sonny Weishaupt eine Saison, bevor er zurück in die GFL wechselte. Drei Jahre davon war der deutsche Wide Receiver im Heimatland dieses Sports und trotz der erheblichen US-Konkurrenz Starter. „Benni ist ein erstklassiger Spieler. Er ist knapp zwei Meter groß, 105 Kilo schwer und trotzdem sehr beweglich und fangsicher. Außerdem ist er einfach ein hervorragender Mensch. Da hat sein Vater alles richtig gemacht“, schwärmt Andreas Nommensen, Offense-Coordinator der Pirates, vom mutmaßlich letzten geplanten Pirates-Neuzugang dieser Saison. Beide kennen sich aus  vergangenen Zeiten bei den Kiel Baltic Hurricanes. Benjamin Mau spielte von 2010 bis 2012 in der Landeshauptstadt unter Offense Coach Nommensen. Benjamins Vater Stefan Mau coacht die Wide Receiver und Quarterbacks der Piraten.

2010 gewann der Neu-Pirat den German Bowl. Die beiden folgenden Jahre war er schon einmal für Elmshorn aktiv. 2014 erlebte er die wenig erfolgreiche Premierensaison des Vereins in der GFL 2 mit. „Es hat sich auf jeden Fall Einiges in Elmshorn getan seit meiner letzten Saison hier. Sportlich gesehen vom Talent der Neuzugänge, Nachwuchs aus der eigenen Jugend, dem Coaching-Staff bis hin zu den Sportanlagen gibt es im Norden momentan nichts Vergleichbares auf dem Level“, freut Benjamin Mau sich auf seine zweite Zeit im Piratendress.

Sein Kommunikationsstudium mit dem Schwerpunkt Grafikdesign ist beendet, mit dem Abschluss in der Tasche ging es am 12. Mai mit dem Flieger nach Hamburg. Ob sein Vater Druck gemacht habe, nun mal in den USA die Zelte abzubrechen, um in sein Team zu kommen? „Papa hat gar keinen Druck gemacht. Er hat mich die vier Jahre komplett unterstützt und mir ermöglicht, das Studium durchzuziehen. Jetzt, wo die Zeit dort vorbei ist, freue ich mich wieder nach Deutschland zu kommen und weiterhin Football zu spielen. Und da ist Elmshorn sportlich gesehen die beste Station für mich“, sagt der Passempfänger, der 2017 mit der deutschen Nationalmannschaft den zweiten Platz bei den World Games belegt hatte.

„Er ist ein echtes Major-Upgrade für unser Team“, sagt Pirates-Headcoach Maier. Mau sei schon ein guter Spieler gewesen, bevor er in die USA ging. Vier Jahre Wettkampfpraxis am College dürften ihn noch besser gemacht haben. Auf der Wide-Receiver-Position gibt es unter anderem mit Diego Sanchez, Nassim Amroun, Christoffer Jensen oder Johannes Jermies ordentlich Konkurrenz. „Wie sagt man so schön: 'Konkurrenz belebt das Geschäft'. Ich sehe es eher positiv, dass wir als gesamte Unit auf dem Feld gefährlich sein können, als nur ein, zwei gute Spieler auf dem Platz zu haben“, sagt Mau, der nach einer Ausbildung als Medienkaufmann Digital und Print in die USA zog.

Im Alter von 15 Jahren begann der damals in Tangstedt wohnende Mau bei den neugegründeten Norderstedt Nordic Wolves mit Football in der Jugend. Auch sein Bruder Marlon und Vater Stefan waren im Club aktiv. Ihm gefällt vor allem am Football die Kombination aus Physis und Athletik. „Es gibt keinen anderen Sport, in dem jeder Teil des Teams wichtig ist und wie ein Uhrwerk funktionieren muss. Gerade in der Offense“, so der 27-Jährige, der mit den Elmshornern den Sprung in die GFL 1 anpeilt. „Aber ich denke mehr von Spiel zu Spiel. Denn in der GFL 2 sollte man keinen Gegner unterschätzen. Wenn wir uns gut auf jedes Spiel vorbereiten, können wir mit der Qualität, die wir haben, definitiv jeden Gegner schlagen“, meint Mau, der hierzulande weiterhin in der Medienbranche

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