Der Fanclub Dragon Nation engagiert sich mit diesem Beitrag für die Stadionfrage der Giessen Golden Dragons:
Gleich vorneweg, dies ist kein Beitrag gegen den Fußball in Gießen. Ich denke jeder Gießener Sportfan freut sich, wenn der heimische Fußball wieder Leben eingehaucht bekommt, hat er in den letzten Jahren doch ein wenig ein Schattendasein gefristet. Ich schreibe dies im Namen der Dragon Nation, dem ersten offiziellen Fanclub der Gießen Golden Dragons und allen, die diesen Beitrag liken und teilen. Ich schreibe dies für die Golden Dragons, nicht jedoch im Namen des Vereins MTV Gießen oder seiner Footballabteilung.
Gießen hat 2 große Traditionsvereine. Den MTV 1846 Gießen und den VFB 1900 Gießen. 2 Vereine mit einer über 100jährigen Geschichte, die seit Jahren im regionalen, aber auch überregionalen Sport von sich reden machen. Der MTV mit den 46ers in der 1. Basketball Bundesliga und den Golden Dragons in der 2. Football Bundesliga, sowie der VFB, mit einer neu entstandenen aufstrebenden Fußball Abteilung unter der Flagge des FC Gießen.
Wir haben in Gießen das Waldstadion. Erbaut 1925 und schon seit jeher ein uriger Fußballtempel. Das streitet niemand ab. Aber es ist ein Stadion für Giessen. Ein Stadion für alles was Gießen regional, wie überregional repräsentiert. Und nicht ein Stadion für diejenigen, die mit dem dicksten Geldbeutel wedeln. Unterstützt von Medien wie die Gießener Allgemeine Zeitung, die z.B. in einem Bericht vom 28. Juli 2018 schreibt: „Das optisch ansprechend hergerichtete Waldstadion zog dann auch erstmals seit Jahren eine beträchtliche Besucherzahl in die Grünberger Straße.“ und am 14. August 2018: „Im Unterschied zum VfB 1900 gibt es mit dem FC jetzt aber einen wirtschaftlich stabilen Nutzer, der für Unterhalt und Ausbau des Stadions Geld in die Hand nehmen will.“ Sätze die man kurz vor der Jahrtausendwende schon mal in Gießen gehört hat.
Nichts gegen Herrn Fischer, aber wer sagt, dass er bleibt und sein Geld auch, wenn es nicht so weiter läuft wie bisher? Klar, der Zuschauerschnitt im Moment ist top. Ohne Zweifel, aber ich gehe seit zwei Jahren zu den Heimspielen der Golden Dragons und dann zu lesen, dass jetzt erstmals seit Jahren Leben im Stadion ist, ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Footballfan in Gießen, die auch regelmäßig vierstellig ihr Team anfeuern. Die Dragons haben das Stadion am Leben gehalten, als an den FC Gießen noch gar nicht gedacht wurde, aber das wird einfach ignoriert. Es kommt ein Investor, der die Hüttchen anmalt, Sitzschalen installiert und mit einem vollen Geldbeutel winkt und die Stadt vergisst ihre anderen Vereine. Dass eine Footballmannschaft der 2. höchsten deutschen Spielklasse und soweit ich weiß auch die Baseballer der Gießen Busters immer noch nicht wissen, wo sie nächstes Jahr ihre Heimspiele austragen können, ist für eine Stadt wie Gießen ein Armutszeugnis.
Ich finde es traurig, dass man sich nicht untereinander einigen kann. In anderen Städten wie Frankfurt, Braunschweig, oder Stuttgart um nur 3 zu nennen, geht es ja auch. Stattdessen geht während eines Heimspiels der Dragons ein Angehöriger des FC Gießen durch die Reihen der Zuschauer und beschwert sich darüber, wie der Rasen behandelt würde. Es geht um 7 Heimspiele der Dragons in einem Sport, der in Gießen definitiv keine Randsportart mehr ist. Wir haben bei jedem Heimspiel, egal bei welchem Wetter eine Kulisse, die bundesligatauglich ist. Wir haben trotz einiger harter Abgänge zum Ende der letzten Saison den Klassenerhalt geschafft und auch viele der verlorenen Spiele, waren mehr als knapp und hätten durchaus anders ausgehen können. Was ich damit sagen will ist einfach, dass hier eine Mannschaft mit Potential ist, eine Mannschaft, die den Namen der Stadt Giessen im gesamten Süden Deutschlands würdig vertritt, die jedes Heimspiel zu einem Spektakel macht und sich für die Fans den Arsch aufreißt die aber bisher nach dem 8.9.2018 obdachlos sein wird. Und von der Stadt kommt bisher nichts. Es gibt kein anderes Stadion, welches auch nur annähernd zweitligatauglich ist und es gibt auch keines, was man von heute auf morgen in ein zweitligataugliches Stadion umbauen kann. Aber die Stadt lässt die Fans und den Verein, ein Verein, der seit 1846 existiert, im Regen stehen. Die Bürgermeisterin geht lieber zu den Spielen des FC Gießen und schwingt große Reden, anstatt sich einmal zur Zukunft der Vereine zu äußern, die diesen Sommer ihre Spielstätte verlieren.
Wie gesagt, das soll kein Bashing gegen den FC Gießen sein. Ich gönne dem Verein seine Finanzspritze und hoffe für den Verein, dass er gesundet und Kapital aus der Förderung schlagen kann. Aber ich verstehe nicht, dass es hier keine Gießener Lösung geben kann! Dass der FC zu aller erst seine eigenen Belange im Vordergrund sieht, geht in Ordnung. Dass die Stadt nicht die Belange aller betroffenen Vereine sieht jedoch nicht!
Ich verlange eine Aussage der Stadt Gießen, wie sie gedenkt mit den Mannschaften zu verfahren, die für nächstes Jahr eine Spielstätte brauchen, die ihren Anforderungen und denen der jeweiligen Spielklasse entspricht ? Und ich bin mir sicher, dass ich nicht der einzige bin.
