Wie bereits die letzten beiden Spielzeiten zuvor, werden hoffentlich erneut viele Fans des American Football aus der gesamten Region ihren Weg ins Eintracht Stadion finden.

In ihrer ersten GFL-Saison in 2016 wollten das Duell der Invaders gegen die Lions fast 4.000 Fans sehen und auch im letzten Jahr waren es nur geringfügig weniger footballbegeisterte Zuschauer. In der zurückliegenden Offseason hat sich bei den Braunschweiger Nachbarn nicht nur in Sachen Team einiges getan. Auch in Sachen Organisation und Management gab es starke Veränderungen. So gaben die Hildesheimer die bisherige langjährige Kooperation mit Eintracht Hildesheim auf und gründeten mit dem Hildesheim Invaders e.V. einen eigenen Verein.

Analyse des Hildesheimer Rosters

Die Geschicke als Head Coach bei den Hildesheim Invaders übernahm der ehemalige Quarterback der Invaders und Kiel Baltic Hurricanes, Matt LeFever, nachdem Joe Roman zum Ende der letzten Saison seinen Abschied aus Hildesheim verkündetet. Der erfahrene GFL Veteran LeFever konnte bis auf wenige Ausnahmen den Kader der Invaders aus der letztem Saison zusammenhalten.

Die Ausnahmen in der Offensive bilden dabei Wide Receiver Paul Bogdann, der von Hildesheim zu den New Yorker Lions wechselte, als auch die beiden US-Quarterbacks Nelson Hughes, der 2018 für die Ingolstadt Dukes an den Start geht und Zachary Cavanaugh, der mit den Ljubljana Silverhawks eine erfolgreiche Saison in der AFL in Österreich absolvierte und zum Offense MVP 2018 der gesamten Liga gewählt wurde. Ersatz fanden die Niedersachsen zum einen durch Spielmacher Shazzon Mumphreys, der vom dänischen Meister Triangle Razorbacks nach Hildesheim kommt, und zum anderen durch sechs neue Wide Receiver und Tight Ends. Mitte Juni holten die Invaders mit Quarterback Tyler Johnson einen zweiten Mann für die Position des Spielmachers. Er bildet aktuell zusammen mit Shazzon Mumphrey ein Duo, das bei den Siegen gegen Hamburg und Potsdam bereits zeigen konnte, zu was es in der Lage ist. Zudem holten die Invaders mit Running back/Wide Receiver Jaleel Awini eine weitere Verstärkung für den Angriff. Der Mann dürfte vielen noch in guter Erinnerung sein, denn er führte im letzten Jahr Samsung Frankfurt Universe als Spielmacher bis in das GFL-Halbfinale, das Universe nur knapp mit 21:23 gegen die New Yorker Lions verlor.

In der Defense wurde der Abgang von Jacob Adelman nach München durch den Neuzugang von Ronnie Hicks aus Stuttgart kompensiert. Ebenfalls neu im Team ist der amerikanische Linebacker Marcus Jenkins Moore von der University of North Dakota. Weiter dabei sind neben Runningback Reggie Bullock, der sich von seiner schweren Knieverletzung aus dem letzen Jahr wieder erholt hat, auch Phillip Gamble und Janosch Beauchamp.

Hildesheim hat Klassenerhalt wohl sicher

All diese Verstärkungen sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Invaders, um in den Playoffs dabei zu sein, ein mittelgroßes Wunder bräuchten und sich daher vielmehr auf die Vermeidung der Relegation konzentrieren werden. Und im Kampf gegen das Abstiegsgespenst sind sie durchaus gut unterwegs, denn nach einer Serie von 6 Niederlagen zum Auftakt folgten 3 Siege, wobei insbesondere die Erfolge bei den Potsdam Royals und zuhause gegen Kiel für viele überraschte Gesichter sorgten. Am letzten Wochenende setzte es dann allerdings im Rückspiel in Kiel eine deutliche 37:15 Niederlage. Aber egal wie man es dreht und wendet: Die bis jetzt von den Invaders erzielten 6 Punkte dürften am Ende den Unterschied zum ‚Relegationskonkurrenten‘ Hamburg Huskies ausmachen, denen es auch nur noch mit Hilfe eines Wunders gelingen würde, diesen Vorsprung der Hildesheimer noch aufzuholen.

Mit einem weiteren Sieg der New Yorker Lions und noch drei verbleibenden Spieltage vor Ende der regulären Saison steigen die Chancen Platz eins in der GFL Gruppe Nord zu halten und abermals den Titel im Norden und damit das Heimrecht in den Play-Offs zu erreichen. Aber soweit wollen wir noch nicht schauen, denn die ausstehenden Gegner sind mit den Berlin Rebels, den Kiel Baltic Hurricanes und den Dresden Monarchs drei richtige “Großkaliber“ in Sachen Football.