Gebrüder St. Brown auf dem Sprung in die NFL


Equanimeous St. Brown steht 2018 vor dem Sprung in die NFL. Seine Brüder Osiris und Amon-Ra könnten folgen. Drei Deutsche auf dem Weg die Liga aufzumischen?

Gebrüder St. Brown auf dem Sprung in die NFL
Equanimeous St.Brown, Notre Dame Fighting Irish
Foto: imago

Anfang Januar wurde es offiziell. Equanimeous St. Brown, deutscher Wide Receiver mit kompliziertem Namen, meldet sich für den Draft 2018 an. Damit wird einer der besten Passempfänger des College-Footballs allem Anschein nach in der kommenden Saison in der NFL spielen und dort für ein Team auf Punktejagd gehen. Nach Markus Kuhn, der 2014 als Defensive Tackle für die New York Giants ein Fumble aufnahm und in die Endzone der Tennessee Titans trug, könnte "EQ" St. Brown für einen zweiten und viele weitere Touchdowns aus deutscher Hand in der weltbesten Liga sorgen.

Und die Chancen stehen gut. Zwar war die letzte Saison des 21-Jährigen bei den Notre Dame Fighting Irish mit 33 gefangenen Pässen für 515 Yards Raumgewinn und 4 Touchdowns eher Durchschnitt, doch gilt er trotzdem als einer der besten Wideouts, die sich in diesem Jahr für den Draft angemeldet haben. Zumal seine überragende Saison 2016 mit 58 Fängen für 961 Yards und 9 Touchdowns nicht vergessen ist und man um die Probleme im Passspiel von Quarterback Brandon Wimbush weiß, der 2017 den zu den Cleveland Browns gewechselten DeShone Kizer ersetzte.   

EQ gilt als exzellenter Routenläufer mit hoher Geschwindigkeit, großer Athletik, enormer Körperbeherrschung und guten Händen. Einzig Calvin Ridley von den Alabama Crimson Tide steht - Stand heute - als Wide Receiver wohl höher im Kurs der NFL-Experten.  Dahinter rangiert St. Brown gleichauf mit Courtland Sutton von der Southern Methodist University, Auden Tate von der Florida State, Christian Kirk von der Texas A & M und Simmie Cobbs Jr. von der Indiana University Bloomington. Es wird wahrscheinlich auf den Combine ankommen, als wievielter Wideout St. Brown ausgewählt wird. Ein Pick in den ersten drei Runden gilt als wahrscheinlich.

 

Equanimeous ist nur der älteste Bruder eines hoffnungsvollen Geschwister-Trios

Doch Equanimeous ist nicht der einzige St. Brown, der in Zukunft für deutsche Touchdowns in der NFL sorgen könnte. Dem ältesten von drei Football-Brüdern folgen seine Geschwister Osiris und Amon-Ra, ebenfalls Namen, die auffallen, aber auch gewöhnungsbedürftig sind. Osiris, der mittlere Bruder, spielt seit 2016 an der Stanford University, konnte sich aber noch nicht in Szene setzen, nachdem der fünf Zentimeter kleinere Bruder des 1,93 Meter großen EQ die Vorbereitung zur Saison 2017 mit einer Fußverletzung verpasst hatte.

Das größte Talent wird aber dem jüngsten St. Brown nachgesagt: Amon-Ra hatte Angebote von etlichen Universitäten vorliegen, unter anderem auch von der Notre Dame und der Standford, der 18-Jährige entschied sich aber Anfang diesen Jahres für die Southern California (USC). Dort kann Amon-Ra weiter mit seinem Quarterback aus Zeiten an der Mater Die Highschool zusammenspielen. In der abgelaufenen Spielzeit hatte Ballverteiler JT Daniels Pässe für insgesamt 1320 Yards und 20 Touchdowns auf Amon-Ra geworfen.

Doch wer sind diese St. Browns überhaupt? Aus Orange County im US-Bundesstaat Kalifornien stammend sind sie allesamt Söhne eines US-amerikanischen Vaters und einer deutschen Mutter. Vater John wurde als Bodybuilder Mr. World und Mr. Universum und lernte seine Frau Miriam auf einer Fitness-Messe in Köln kennen - gemeinsam zog es sie wenig später in die Vereinigten Staaten.

Bei der Geburt ihres ersten Sohnes Equanimeous kam Vater John auf die Idee, den Nachnamen gleich mit einem "St." versehen zu lassen, weil dies klangvoller sei. Und während der Vorname des Erstgeborenen schon lange im Kopf des Mathematik-Fans herumgeschwirrt war, bekamen die jüngeren Brüder später Namen ägyptischer Götter.

So skurril die Geschichte und die Namen sind: die deutschen Football-Fans dürfen sich in den nächsten Jahren wohl wieder auf einigen deutschen Impact in der großen NFL freuen.

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