Debakel für Darmstadts U19


Ausgerechnet im einzigen Heimspiel im Bürgerpark mussten die Darmstadt Diamonds U19 eine herbe 6:56 Niederlage gegen die Wiesbaden Phantoms einstecken.

Christopher Stiehl, Darmstadt Diamonds erzielte den einzigen Darmstädter Touchdown
Christopher Stiehl, Darmstadt Diamonds
Alle Fotos: Birgitta Frirdich

Diese Niederlage tat natürlich vor dieser schönen Kulisse mit den zahlreichen Fans besonders weh. Nach der 15:35 Auswärtsniederlage letzte Woche gegen die Saarland Hurricanes hatten sich die Diamonds gerade für diesen Heimspielauftakt in die GFL Juniors Saison 2019 besonders viel vorgenommen. Es gab eine leckere Bewirtung mit Gegrilltem, eine spektakuläre, selbstgemachte Currysoße, Pommes Frites, und selbst gebackene Kuchen und Muffins. Die Cheerleader der Diamonds unterstützten das Team und zeigten ihre Pregame - und Halftime Show. Die Anzeigentafel leuchtete und es gab Moderation und Musik. Auch der Headcoach der Herren, welche in dieser Saison in der GFL2 spielen, Andreas Hock war gekommen, um sich den Nachwuchs anzuschauen. Er hat bereits viele ehemalige erfolgreiche Jugendspieler, welche zu den Herren aufgestiegen sind, erfolgreich in sein Bundesligateam integrieren können. Und genau diese Leistungsträger fehlen dem 2019 er Team jetzt sehr.

In Wiesbaden dagegen können die Leistungsträger und Hessenauswahlspieler wie Tom Emil Meissner, Etienne Cardoso und der spanische Nationalspieler Luis Moreno noch ihr letztes Jahr Jugend spielen und Cardoso erzielte dann auch gleich im ersten Drive mit einem 60 Yard Run den ersten Touchdown der Gäste. Zuvor hat Quarterback Meissner mit seinen chirurgisch präzisen Pässen für den ersten Wiesbadener Raumgewinn gesorgt. Bei Wiesbaden funktionierte an diesem Tag sowohl das Lauf – und Passspiel als auch die Defense perfekt, während den Darmstädtern einfach nichts gelingen sollte.

Die Runningbacks Sadik Busch und Justin Gensler gaben alles, doch wurden sie oft mangels Unterstützung des restlichen Teams schon sehr früh gestoppt, bevor sie ihre Schnelligkeit entfalten konnten.

Gensler musste dann verletzt raus und wir wünschen ihm und allen anderen Verletzten gute Besserung. Auch das Passspiel kam nicht richtig zum Tragen, Luca Sack, Christopher Stiehl, Jerry Weishaupt und Zad Zubic sorgten für ein paar gute Fänge und Raumgewinn. Doch selbst, wenn es für die Diamonds dann endlich mal einen Raumgewinn gab, machten sie sich diesen durch viele unnötige Strafen selbst wieder zunichte.  Sack konnte in diesem Spiel nur selten zu seinen spektakulären Returns ansetzen, da der starke Phantoms Kicker den Ball immer wieder bis in die Endzone und darüber hinaus drosch.

In der Defense verhinderten Jonathan Axt, Tim Strickenbach, Ritchie Begue und Ovid Eisenhut mit ihrem Einsatz noch weitere Punkte der Gäste, Eisenhut musste dann ebenfalls verletzt das Feld verlassen. Ansonsten machten die Wiesbadener Runningbacks mit ihren weiteren langen Touchdownläufen über 40 Yards bis 75 Yards ihrem Vereinsnamen alle Ehre. Denn wie Phantome schienen sie für die Darmstädter Verteidiger nahezu unsichtbar zu schein und umkurvten diese nahezu unberührt bis in die Endzone.

So lagen die Diamonds schon zur Halbzeit mit 0:35 zurück. Im letzten Quarter wechselte Zubic auf die Quarterbackposition und sorgte mit seinen schnellen Läufen für einigen Raumgewinn. Ihm gelang dann auch der Touchdown Pass auf Christopher Stiehl. Stiehl verhinderte damit die Schmach eines sogenannten „Shootouts“ welches eine zu Null Niederlage bedeutet hätte und brachte kurz vor Ende die einzigen 6 Darmstädter Punkte auf die Anzeigentafel.   

Die Wiesbadener Coaches waren nach dem Spiel selbst überrascht, das es so gut wie keine Gegenwehr gegeben hatte und dieses Spiel so leicht und so hoch gewonnen werden konnte. Im ersten Spiel der letzten Saison gewannen die Phantoms erst in der letzten Minute denkbar knapp mit 13:12, nachdem die Diamonds das gesamte Spiel in Führung lagen. Kein Wunder, das die Darmstädter Coaches nach dem Spiel sehr enttäuscht waren, denn sie stecken viel Zeit und Energie in das Training mit den Jugendlichen. Und es gibt nicht nur eine Schwachstelle, die man schnell korrigieren könnte sondern offensichtlich ein ganzes Problem-Paket.       

Am besten war an diesem Tag neben der Show der Cheerleader dann auch die selbstgemachte Currysauce. Wenn man jetzt einfach nur dieses Erfolgsrezept auch auf die Mannschaft übertragen könnte, wäre alles gut.   

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