Bills erstmals seit 1999 in den Playoffs


Die Buffalo Bills sind wieder in den Playoffs. Durch einen Sieg bei den Miami Dolphins endete eine Erfolglos-Ära. Dafür müssen die Baltimore Ravens zusehen.

Bills erstmals seit 1999 in den Playoffs
LeSean McCoy, Buffalo Bills
Foto: Imago

Die Buffalo Bills haben in Woche 17 der NFL-Saison 2017 noch den Sprung in die Playoffs geschafft. Dafür gewann die Mannschaft von Head Coach Sean McDermott mit 22:16 beim Divisions-Rivalen Miami Dolphins. Buffalo profitierte dabei von einer unerwarteten Niederlage der Baltimore Ravens im Heimspiel gegen die Cincinnati Bengals, das die Gäste mit 31:27 gewannen.

Ihre Plätze in den Playoffs verteidigten hingegen die Tennessee Titans durch ein 15:10 gegen die Jacksonville Jaguars und die Atlanta Falcons, die ein 22:10 gegen die Carolina Panthers feierten. Besonders bitter für die Panthers, da sie dadurch den Sieg in der Division verpassten, der durch die unerwartete 24:31-Pleite der New Orleans Saints bei den Tampa Bay Buccaneers noch möglich geworden wäre.

Die Minnesota Vikings, die Pittsburgh Steelers und die New England Patriots sicherten sich mit ihren Siegen am letzten Spieltag der Regular Season hingegen eine Bye Week in den Playoffs und steigen erst in der Divisional Round ein, für die die Philadelphia Eagles, die sich daher ein 0:6 gegen die Dallas Cowboys erlauben konnten, schon vorher festgestanden hatten. Minnesota schlug die Chicago Bears mit 23:10, Pittsburgh gewann gegen die Cleveland Browns mit 28:24 und Titelverteidiger New England feierte einen 26:6-Heimerfolg gegen die New York Jets.

In der Wildcard Round der Playoffs kommt es damit zu folgenden Duellen: In der AFC spielen die Bills bei den Jaguars und die Titans bei den Chiefs. In der NFC kommt es hingegen zu den Partien zwischen den Falcons, die bei den Los Angeles Rams ran müssen und Panthers bei den Saints. Die Seattle Seahawks verloren ihre Partie gegen die Arizona Cardinals mit 24:26, wären aber durch den Sieg Atlantas sowieso ohne Möglichkeit gewesen. Erstmals in seiner NFL-Karriere muss sich Seahawks-Quarterback Russell Wilson die Playoffs also vor dem Fernseher anschauen.

 

Bills führen früh im Hard Rock Stadium

Die Bills wurden durch Touchdowns von Tight End Nick O`Leary und dem als Runningback eingesetzten Defensive Tackle Kyle Williams sowie zwei Fieldgoals von Kicker Stephen Hauschka in Führung gebracht. Die Aufholjagd der Dolphins durch die Touchdowns von Wide Receiver Jarvis Landry und einem Run von Backup-Quarterback David Fales kam zu spät. Ohnehin war es ein Spieltag, in dem etliche Stars und Starter geschont wurden.

Ein Spiel in dem es weniger Schonungen gab, war das Duell der Bengals bei den Ravens, bei dem Cincinnati dem Gegner die Saison versaute. Die Bengals wurden durch einen Touchdown von Tight End Tyler Kroft in Führung gebracht und blieben in einem engen Spiel bis kurz vor Schluss in Front. In einer dramatischen Schlussphase war es dann Baltimores Passempfänger Mike Wallace, der das Spiel für die Ravens drehte und das Tor zu den Playoffs wieder öffnete. Doch Gäste-Spielmacher Andy Dalton hatte mit einem 49-Yard-Touchdown auf Receiver Tyler Boyd etwas dagegen.

Vikings sichern sich Bye Week

In Bestbesetzung traten auch die Vikings an, die nicht vorhatten, ihren 2nd Seed der NFC ausgerechnet in einem Heimspiel gegen die in dieser Saison einmal mehr enttäuschenden Bears noch herzugeben. So waren es dann auch die Skill-Spieler Latavius Murray, der als Runningback zwei Touchdowns zum Erfolg beitrug und Wideout Stefon Diggs, die den Sieg besiegelten.

Auf einen Großteil ihres Stammpersonals verzichteten hingegen die Steelers, die trotzdem gegen Cleveland gewannen und den Browns damit tatsächlich eine 0:16-Saison einschenkten. Überragend war dabei Rookie Juju Smith-Schuster, der 9 Pässe für 143 Yards Raumgewinn und einen Touchdown fing und einen 96-Yards Return-Touchdown obendrauf legte. Bei den Patriots stand Tom Brady trotz der Ausgangslage als Starter auf dem Platz und führte seine Franchise zum Erfolg. Bester Spieler auf dem Platz war aber Dion Lewis. Der Runningback lief 26 Mal für 93 Yards und einen Touchdown und fing zudem 6 Pässe für 40 Yards und einen weiteren Touchdown.

 

Newton völlig außer Form

Einen rabenschwarzen Tag erwischte indes Cam Newton, Quarterback der Carolina Panthers. Der Superstar brachte nur 14 seiner 34 Pässe an den Mitspieler und warf neben einem Touchdown auf Receiver Devon Funchees insgesamt 3 Interceptions. Insbesondere das Zusammenspiel mit Tight End Greg Olsen funktionierte gar nicht. Carolina und insbesondere Newton werden sich für die Playoffs gewaltig steigern müssen.

Durch den Sieg von Atlanta war das Ergebnis in Seattle obsolet. Trotzdem zeigten die Seahawks, dass sie in diesem Jahr auch einfach keine Playoff-Teilnahme verdient gehabt hätten. Wilson und sein Team liefen von Beginn an einem Rückstand hinterher, drehten das Spiel durch einen Touchdown von Doug Baldwin kurz vor dem Ende, mussten dann aber noch ein Fieldgoal von Arizonas Kicker Phil Dawson hinnehmen.

 

Garoppolo feiert fünften Sieg in Serie

Ein Bewerbungsschreiben für die Saison 2018 gaben unterdessen die San Francisco 49ers ein weiteres Mal ab. Mit Starter Jimmy Garoppolo als Quarterback gab es den fünften Saisonsieg hintereinander. Beim 34:13 gegen die bereits für die Postseason qualifizierten Rams unterliefen dem Spielmacher zwar 2 Interceptions, mit 2 Touchdown-Pässen machte er es aber wieder gut. Zudem erlief Runningback Carlos Hyde 2 weitere Touchdowns. Los Angeles trat ohne seine Stars Jared Goff und Todd Gurley an.

Dass die Philadelphia Eagles ihren 1st Seed in der AFC schon sicher hatten, war dem Team beim 0:6 gegen die Dallas Cowboys anzumerken. In einem Spiel, in dem die Offensiven beider Teams stotterten, reichte den Cowboys ein Touchdown von Brice Butler zum Erfolg. Dallas` Kicker Dan Bailey verschoss zudem den PAT und ein Fieldgoal. Die Eagles schonten ihren Quarterback Nick Foles und ließen den dritten Mann im Roster ran: Nate Sudfield. Für den Sieg der Titans gegen die Jaguars war vor allem Kicker Ryan Succop zuständig, der drei Fieldgoals verwandelte.

 

Pagano und Del Rio sind ihren Job los

Die Los Angeles Chargers machten beim 30:10 gegen die Oakland Raiders zwar ihre Hausaufgaben, waren aber für die Postseason-Qualifikation auf den letzten Drücker auf zu viel Mithilfe anderer Teams angewiesen. So führte der deutliche Erfolg gegen Oakland aber letztendlich zur Entlassung von Raiders-Head-Coach Jack Del Rio. Zu hoch waren die Erwartungen vor der Saison gewesen, zu schlecht das Abschneiden mit nur 6 Siegen und 10 Niederlagen.

Seinen Job rettete auch Chuck Pagano von den Indianapolis Colts nicht. Zwar holte sein Team zum Saisonabschluss noch ein 22:13 gegen die Houston Texans, doch mit nur 4 Siegen in der Spielzeit hat die Zeit von Pagano bei den Colts ein Ende. Da half auch nicht, dass Star-Quarterback Andrew Luck die gesamte Saison verletzungsbedingt verpasste.

 

Chiefs, Giants und Lions siegen zum Abschluss

In einer Reihe von für die Playoffs nicht mehr relevanten Spielen siegten die Detroit Lions mit 35:11 gegen die Green Bay Packers. Die New York Giants feierten beim 18:10 gegen die Washington Redskins immerhin ihren dritten Saisonsieg. Außerdem gewannen die Kansas City Chiefs mit 27:24 bei den Denver Broncos.

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